ein freundlicher umgang mit dem hund ist doch selbstverständlich, oder?
hmm….
die absicht ist da, ganz klar.
die umsetzung im alltag auch.
meistens jedenfalls.
es gibt aber bei fast jedem menschen auch ein paar ausnahmen,
wo wir in längst überholt geglaubte muster verfallen
und dem hund plötzlich mit strenge, druck oder gar leinenruck und lautwerden begegnen.
also denkbar unfreundlich.
das passiert in der regel unabsichtlich und unreflektiert.
daher wollen wir uns mal anschauen, wann uns die freundlichkeit verlässt
und was wir dagegen tun können.
1. kritische momente
wer kennt sie nicht, die momente, wo es plötzlich eng wird
und wir im reflex irgendwie reagieren.
ob nun der gefürchtete nachbarshund um die ecke biegt,
der hund ein kind anspringen will und wir uns erschrecken,
ob der paketbote an der tür lautstark verbellt wird
oder der hund die neue bluse von der wäscheleine zieht…
unsere reaktion fällt dann alles andere als freundlich aus.
das liegt einerseits daran, dass wir emotional reagieren und die emotion in dem moment eben sorge, ärger oder angst ist.
nichts davon lässt unseren ton dem hund gegenüber sanfter werden.
andererseits ist das hauptproblem, dass wir im moment nicht wissen,
was wir jetzt tun und wie wir den hund unter kontrolle behalten können.
es fehlt der plan und aus dem gefühl der hilflosigkeit heraus werden wir grob.
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2. menschlicher stress
wenn man selber unter druck steht und die eigenen nerven angespannt sind,
ist es oft gerade der hund, der das dann abkriegt.
erstens, weil er unsere stimmung ja übernimmt und daher selber mehr anspannung hat.
zweitens aber, weil wir uns vielleicht mitmenschen gegenüber grade noch zusammenreißen (müssen),
die stark emotionale geprägte beziehung zum hund aber eben unsere emotionen hervorbrechen lässt
und dann schnauzen wir ihn an, ärgern uns über ihn oder weisen ihn ab.
wenn man sich dessen bewusst ist, hilft es, ein paar mal tief durchzuatmen.
oder sich 5 minuten auszeit zu nehmen, wenn man nach hause kommt oder bevor man mit dem hund raus geht,
und den stress aus dem job außen vor zu lassen.
3. unfolgsamer hund
so lang der hund lieb und nett ist und macht, was wir grade von ihm möchten,
ist es ja leicht, sanft und freundlich mit ihm umzugehen.
doch was passiert, wenn er nicht mitspielt?
wenn er signale ignoriert, uns auflaufen lässt oder bockig wird?
dann schlägt selbst bei engagierten hundemenschen ein altes muster durch,
das jahrzehntelang die hundeerziehung so stark geprägt hat:
er muss aber! das kann man ihm nicht durchgehen lassen!
und so weiter.
die stimme wird lauter, der tonfall strenger, der mensch unfreundlicher
und womöglich gibt’s sogar „sanfte“ strafmaßnahmen, wie den leichten klaps
oder körperliches bedrängen.
die freundlichkeit ist jedenfalls futsch.
nun will ich keinesfalls vorschlagen, dass der hund signale ruhig ignorieren darf.
der ansatz, sie mit druck durchsetzen zu wollen, ist nur verkehrt.
denn erstens geht das an der ursache vorbei (schlechtes timing, falsche einschätzung, fehler im trainingsaufbau…)
und zweitens untergräbt es vertrauen und motivation beim hund.
auch hier schnauft man dann besser einmal kurz durch,
fragt sich, wie man’s besser und dem hund leichter machen könnte
oder sichert den hund nötigenfalls – in aller freundlichkeit – mit der leine.
fazit
der freundliche umgangston mit dem hund sollte nicht nur dann gelten, wenn alles gut läuft –
sozusagen „schönwetter“-freundlichkeit –
sondern auch und gerade dann, wenn es nicht so harmonisch ist.
gerade dann nämlich steht die beziehung zwischen hund und mensch auf dem prüfstand
und es muss sich beweisen, ob der hund dem menschen wirklich vertrauen kann.
auch wenn’s mal eng wird.