ein pferd, das angst vor fremden menschen hat, hat kein leichtes leben!
angst ist etwas, was nicht nur etwas, was den umgang mit dem pferd schwierig macht.
sie ist vor allem eine belastung fürs pferd selber! wer hat schon gern angst.
wenn das pferd sich vor fremden personen fürchtet, dann hat das eine von drei ursachen:
- es hat schlechte erfahrungen mit fremden menschen gemacht
- es ist generell menschen gegenüber scheu oder misstrauisch
- es ist generell mit allem neuen rasch überfordert
allen drei ursachen ist gemeinsam, dass der pferd zu wenig und vor allem zu wenig positive erfahrungen mit fremden menschen macht.
was natürlich schnell passiert – vor allem, wenn man das pferd in einem kleinen stall oder bei sich zuhause stehen hat. wann trifft es da schon fremde menschen?
die fremden menschen sind dann meist nur jene, die „böses“ im sinn haben – also der tierarzt oder der hufschmied.
beide sind für ängstliche pferde oft ein problem – und beide kann man meist nicht so eben ein dutzenmal einfach so bestellen, damit sie dem pferd ein keksi geben und weiter nichts tun.
es bleibt daher nur, das pferd generell mit fremden menschen vertrauter und insgesamt selbstsicherer zu machen. dazu braucht es zwar oft einen maßgeschneiderten trainingsplan, keinesfalls aber sind die folgenden drei dinge verkehrt:
1. keine negativen erfahrungen
je mehr positive erfahrungen im leben das pferd ganz allgemein macht, desto sicherer wird es sich fühlen und desto weniger schlimm sind dann unbekannte dinge und fremde menschen.
es braucht also eine herdensituation, in der es sich wohlfühlt, und einen freundlichen umgang sowohl im alltag als auch beim reiten, wo druck, strafe oder überforderung völlig tabu sind.
2. souveräne gesellschaft
pferde orientieren sich stark an ihrem sozialen umfeld – ob das nun der eigene mensch oder ein herdenkumpel ist, spielt dabei häufig eine geringere rolle.
wichtig ist, dass jemand da ist, der in der situation ruhig und besonnen, souverän und gelassen bleibt!
denn daran nimmt sich das pferd ein beispiel.
es hilft also, entweder selber sehr gelassen zu bleiben.
oder aber dem pferd souveräne pferdegesellschaft zur seite zu stellen.
dann ist gleich alles weniger schlimm – auch der fremde mensch.
3. erfolgserlebnisse sammeln
mit jedem positiven erlebnis, das dein pferd mit einem fremden menschen macht, sammelt es wichtige pluspunkte in seinem erfahrungsschatz.
je mehr davon es gibt – und zwar ganz gezielt mit fremden menschen – desto eher entsteht eine positive erwartungshaltung.
wenn also regelmäßig fremde menschen auftauchen und äpfel oder leckerchen bringen, dann werden fremde dem pferd buchstäblich schmackhaft gemacht!
wichtig ist dabei allerdings, das pferd nicht zu überfordern!
sonst wird daraus keine positive erfahrung.
der fremde mensch hat also nichts anderes zu tun, als den apfel zu überreichen
oder einen futtereimer mit apfel abzustellen
und gleich wieder zu gehen!
erst wenn das pferd dabei entspannt bleibt oder schon neugierig schaut,
darf der fremde ruhig neben dem pferd stehen bleiben.
und erst viel später darf er es dann ganz sanft auch mal anfassen oder streicheln.
bleibt also nur noch die aufgabe, immer wieder fremde menschen für einen besuch beim pferd zu gewinnen 🙂