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by brigid

März 19, 2017

es gibt ein paar probleme mit dem hund, die ziemlich jeden betreffen.
schlicht deswegen, weil das verhalten in der natur des hundes liegt.

und weil es automatisch belohnt wird!

hier sind 5 häufige probleme, die alle eines gemeinsam haben: automatische belohnung.

  1. leine ziehen  – der hund kommt dorthin, wo er will
  2. menschen anspringen  –  der mensch reagiert
  3. klauen  –  der hund hat, was er wollte
  4. nicht kommen  – der hund tut, was er grad lieber tut
  5. bellen – selbstbelohnung durch die gehirnchemie

allerdings haben diese probleme alle auch noch anderes gemeinsam:

  • (noch) unzureichende erziehung
  • hoher aufregungspegel
  • der menschliche reflex läuft falsch

man muss also in jedem fall erst mal gegen den eigenen reflex angehen!

und sich dann überlegen, wie man das verhalten in den griff kriegt.
damit der hund eben nicht immer weiter macht mit dem unwerünschten verhalten.

allerdings gibt es noch was zu beachten:

wo man ansetzt!

denn direkt das verhalten anzugehen, ist meist der holzweg.

da denkt der mensch „ich will das nicht!“
und schon läuft die falsche reaktion.

und das noch im falschen moment!

denn das „problem“ fängt viel früher an – wo, das muss man als erstes rausfinden.

hängt das unerwünschte verhalten damit zusammen, dass

  • der hund zu aufgeregt ist?
  • der hund unaufmerksam ist oder der mensch aufmerksamkeit falsch einsetzt?
  • der hund aus einer emotion wie angst oder frust heraus so handelt?
  • der hund missverstanden hat, was er tun soll?

bevor man das problem in den griff bekommen kann, muss es also erst mal verstanden werden.

mehr dazu – vor allem zu den 5 stufen zum erfolg in der hundeerziehung – gibt es in der kostenlosen video-reihe „erfolgsgeheimnisse der hundeerziehung“.

die faustregel ist jedenfalls immer:

 

1. ursache herausfinden

zieht der hund an der leine, weil er nichts anderes gelernt hat oder weil er total aufgeregt ist, dass es raus geht oder nur bei hundebegegnungen, wenn der andere zu nah dran ist?
springt er menschen an, weil die ihn dann immer ansprechen (=loben) oder weil er so überdreht ist, dass er gar nicht anders kann?
klaut er essbares oder gegenstände, damit du ihm die dann abnimmst oder nur dann etwas, wenn er alleine zuhause ist und damit stress hat?

finde als erstes heraus, warum dein hund was macht und geh dann gezielt die ursache an!

2. rechtzeitig agieren

wenn der hund schon mal das verkehrte macht, ist es zu spät.
weil er sich damit ja seine belohnung bereits organisiert und erfolg hat.

hat er erst mal was geklaut oder ist er einen menschen schon angesprungen, bestärkt jede weitere reaktion von dir das verhalten noch weiter.

dein job ist es, dafür zu sorgen, dass es so weit nicht kommt.
indem du rechtzeitig einschreitest und gegensteuerst.

3.  erwünschtes verhalten belohnen

wird der hund belohnt, wenn die leine locker ist oder wenn alle vier pfoten am boden sind, wenn ihr jemanden begrüßt?
rufst du im genau richtigen moment, damit du deinen hund tüchtig loben kannst, weil er so prompt kommt?
gibt es aufmerksamkeit und belohnung dann, wenn er still bleibt in den momenten, wo er sonst bellen würde?

der hund kann schließlich nicht zwei dinge gleichzeitig machen – bellen und nicht bellen oder sitzen und springen.
er wird sich für das entscheiden, was erfolg und belohnung bringt.

und du hast die aufgabe, ihm die belohnung fürs richtige verhalten zu organisieren.

die meisten probleme mit dem hund lassen sich relativ leicht in den griff kriegen, wenn man sich die logik des hundes vor augen hält: wie sieht die sache aus der perspektive deines hundes aus?

ein paar ideen, wie man damit dann umgeht, braucht es natürlich schon. die besten findest du in der video-reihe „erfolgsgeheimnisse der hundeerziehung“.

 

 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.