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by brigid

Dezember 27, 2014

in den letzten wochen und monaten hab ich einen satz häufig gehört:
„das sollte eigentlich funktionieren…“

natürlich in einer situation, in der „das“ eben grade nicht funktionierte.
und nein, es ging dabei natürlich auch nicht um tiere oder deren training oder erziehung
(wenn du’s wissen magst…. das ist DER satz, den du von einem pc-techniker/internet-experten & co ganz schnell serviert bekommst, wenn was nicht hinhaut).

der satz ist nämlich zutiefst menschlich!
oder kennst du ein tier, dass 10x versucht, über eine hürde zu springen, es nicht schafft und sich dann davor hinsetzt und sagt (in hunde- oder pferdesprache halt) „das sollte eigentlich funktionieren…“

nein. eben. weil tiere im unterschied zum menschen ziemlich logisch sind, bei dem was sie tun.
weil sie nicht gehandicapt sind durch einen verstand, der sich hübsch was ausgedacht hat und dann klagend vor einer realität steht, die sich daran nicht hält. und dann sagt…obigen satz halt…

tiere kennen ein ganz simples erfolgsrezept:

sie tun das, was erfolg bringt.
und sie lassen bleiben, was nicht klappt.

punkt. nix weiter.

sie tun was, machen damit eine erfahrung und aus der lernen sie:
wenn es eine gute erfahrung war, lernen sie, dass sie genau das wieder tun werden. mehr erfolg!
wenn es eine schlechte erfahrung war, wird abgespeichert, dass sie das in zukunft lieber bleiben lassen. weil es eben keinen erfolg gab.

das ist ein simples rezept. und jeder, der sich daran hält, fährt gut damit.

dein hund, dein pferd oder deine katze macht auch genau das. lernt so, was sich lohnt und was sich nicht lohnt. wie man am besten durch die welt kommt und was man tun muss, um die gewünschten erfolge einzusammeln.

grade auch bei den dingen, die du gar nicht haben willst! die dir lästig sind oder nervtötend oder echt schwierig. glaub mir: auch (oder gerade dann) steckt dahinter das gleiche erfolgsrezept deines tieres. es tut nichts umsonst, es tut auf dauer und wiederholt nichts, was ihm nicht einen erfolg einträgt.

es geht ja nicht darum, dass DU den erfolg verbuchen kannst.
den verbucht schon dein tier. und der kann auch manchmal ganz merkwürdige formen annehmen! weil die perspektive deines tieres eben eine andere ist und es andere vorstellungen davon hat, was sich lohnt und was nicht und welche „erfolge“ es denn gern hätte.

im wesentlichen brauchst du in der hundeausbildung oder im pferdetraining eigentlich nur herausfinden, welchen erfolg dein tier gern hätte und dann einen weg finden, wie es diesen erfolg nur bekommt, indem es ein auch von dir gewünschtes verhalten ausführt.

oder anders formuliert: du bringst deinem tier bei, das zu tun, was du willst, damit es das bekommt, was es will.

 

 

 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.