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by brigid

November 11, 2018

unsere hände machen soviel mit und um unseren hund herum, dass wir uns kaum je überlegen, was wir da eigentlich tun.

dabei ist das für unseren hund natürlich von höchster bedeutung!
unsere hände prägen ganz wesentlich, wie die beziehung zu unserem hund ist.
und wie können ihm helfen, uns entweder gut zu verstehen – oder eher weniger.

überleg doch mal, was deine hände im lauf des tage so alles tun!
(kleiner tipp: pass wirklich mal einen tag lang auf, was dein hund mit deinen händen alles erlebt).

was deine hände tun und wie sie denen hund berühren, ist also ein wirklich wichtiges thema.
grade deine berührungen haben eine unglaubliche wirkung auf deinen hund – im positiven wie im negativen.
mehr zu dem thema gibt es demnächst im webinar „magische berührung“, zu dem du dich hier gleich anmelden kannst.

doch als erstes mal zu 3 handgriffen, die du sicher auch schon öfter als einmal gemacht hast und die für deinen hund echt unangenehm sind.

1. der feste griff

festhalten ist für uns menschen oft mal ein reflex, für den hund aber mindestens so oft scheußlich.

egal, ob es nun ums festhalten der pfote zum saubermachen geht, ums festhalten des vielleicht unruhigen hundes, wenn man ihm  das brustgeschirr anziehen möchte oder aber um das schnelle zupacken, wenn man den hund aus dem spiel mit anderen oder im freilauf schnappt und anleinen will.

in jedem der geschilderten fälle löst das beim hund vor allem eines aus:

meideverhalten!

je nachdem, wie oft es passiert und wie heftig der hund das erlebt (also nicht unbedingt, wie heftig es wirklich ist!), handelt es sich dann um ein kurzes abtauchen wollen oder um ein ausgeprägtes ausweichen und dem menschen nicht mehr in die nähe kommen wollen.
(was dann dazu führt, dass der mensch natürlich erst recht zupackt, wenn er den hund denn erwischt).

wenn es schon so weit sein sollte, dann hilft nur, das vertrauen des hundes erstmal wieder zu gewinnen und ihn eben nicht festzuhalten oder zu packen. er muss erst die annäherung des menschen in bestimmten situationen wieder als harmlos und angenehm kennen lernen.

noch besser ist es natürlich, wenn es erst gar nicht dazu kommt.
sondern wenn man dem hund von anfang an beibringt, die pfoten freiwillig zum saubermachen herzugeben, von sich aus ruhig stehenzubleiben beim brustgeschirr anziehen oder brav zu kommen und sich ruhig anleinen zu lassen (oder was immer es eben bei euch ist).

also erziehung statt festhalten.

2. der griff zum leckerli

der griff zum leckerlibeutel ist der grund für viele erziehungsmängel oder fehler im training.

nicht per se.
aber der griff im falschen moment.

da soll der hund sitzen und ruhig bleiben und wir kramen schon in ein paar meter entfernung nach dem leckerli – und der hund steht prompt auf.
oder wir wollen den hund über ein hindernis lotsen, greifen in den leckerlibeutel, die aufmerksamkeit des hundes folgt unserer hand und schon klappt es mit dem hindernis nicht mehr.
dir fallen sicher noch viele beispiele aus eurem eigenen alltag auf, wenn du mal darauf achtest (oder noch besser: dich auf video aufnehmen lässt).

das leckerchen ist für den hund ja feedback, das er punktgenau braucht, um es richtig einordnen zu können.
es ist eine form der kommunikation.
und wenn nun der hund mitten in der übung denkt, es reicht schon, die belohnung kommt schon, dann kann er weder kapieren, worum es eigentlich gehen – noch verstehen, warum sein mensch damit nicht zufrieden ist!

also achte doch mal einen tag lang genau darauf, wann du schon – womöglich verfrüht –  zum leckerli greifst und damit deinen hund verwirrst.

 

3. der griff auf den kopf

könnten hunde eine petition starten und unterschriften sammeln, dann bin ich ziemlich sicher, dass eine petition gegen das lästige kopf-tätscheln eine der ersten wäre!

der griff auf den kopf, das tätscheln von oben und das ganze womöglich frontal von vorne ist einfach ekelhaft.
was einem der hund durch seinen ausdruck auch deutlich zu verstehen gibt!
achte mal drauf, ob dabei nicht auch deiner den kopf etwas zur seite nimmt, züngelt, die augen halb zukneift, die ohren nach hinten legt oder gar ein bisschen ausweicht?

und dann lass es einfach.

es gibt so viele berührungen, die für deinen hund hundermal angenehmer sind.
oder berührungen – wie den tellington-touch – die sogar tiefe entspannung und große veränderungen im verhalten deines hundes auslösen können und die er rundum genießt.
mehr dazu gibt es dann im kostenlosen webinar „magische berührungen“.

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.