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by brigid

November 16, 2025

hund im dezember

der dezember mag für manche einen ruhigen jahrsausklang einläuten,
eine innenkehr, die den hund mit einbezieht und geruhsame stunden bietet.

aber mal ehrlich: die meisten von uns zählen nicht dazu.
jedenfalls nicht durchgängig.
ein paar ruhige stunden werden schon drinnen sein,
doch insgesamt ist der dezember eher ein schwieriges monat.

nicht nur für uns menschen, auch für die hunde.

natürlich können auch andere phasen im jahr eine herausforderung für den hund darstellen.
(ich sag nur: stichwort urlaubsreisen!)
es gelingt uns im laufe des jahres immer mal etwas mehr und etwas weniger, dem hund gerecht zu werden.
falls überhaupt….

damit das nicht zum thema wird, gibt es demnächst im neuen webinar „hundebedürfnisse verstehen“ tipps, wie du sicherstellst, dass dein hund wirklich bekommt, was er braucht. du kannst dir deinen platz im webinar gleich hier reservieren (kostenfrei)

der dezember stellt uns aber gleich nochmal vor andere probleme.
da ist es gut, sich dessen bewusst zu sein, damit wir (rechtzeitig) gegensteuern können.

1. kälte und nässe

die kalte jahreszeit ist im dezember endgültig da.
je nach gegend und klimazone hat der november noch ein paar milde tage bereit gehalten.
doch kälte und nässe halten nun einzug.

für den hund heißt das gleich mehreres:

kälte und nässe können auch ihm zusetzen.
vor allem ältere hunde mit gelenksproblemen können unter der feuchten kälte ziemlich leiden.
hunde mit wenig unterwolle und kleinere hunde frieren schnell (oft schon, bevor man’s wirklich merkt).
manche gehen bei matsch und niedrigen temperaturen gar nicht gerne raus,
anderen macht die frühe dämmerung und dunkelheit zu schaffen, in der sie sich unsicher fühlen.

da gilt dann: mäntelchen anziehen,
ein auge auf den bewegungsapparat haben und den hund ganzheitlich/medizinisch unterstützen.
die aktivitäten draußen anpassen und für ausgleich sorgen.

wieder andere hunde sind von kälte und nässe gänzlich unbeeindruckt.
oder aber sie genießen das wetter richtig.
wenn ihr mensch da nicht genauso tickt (und wer tut das schon!), hilft ihnen das aber wenig.

lange, ausgedehnte spaziergänge oder wanderungen werden um die jahreszeit immer seltener.
das wetter lädt nicht dazu ein,
das tageslicht beschränkt sich auf wenige stunden (und arbeiten gehen müssen die meisten ja auch)
und es gibt grade jetzt noch so viel zu tun.
was uns zum nächsten thema bringt…

2. feiertagsvorbereitungen und silvesterknallerei

das, was den dezember am stärksten von den anderen monaten unterscheidet,
sind natürlich die feiertage:
weihnachten und der jahreswechsel stehen bevor.

mehr noch: die vorbereitungen auf die feiertage laufen an.
die fallen je nach haushalt mehr oder weniger aufwendig aus,
gänzlich entziehen kann sich ihnen aber niemand.

geschenke wollen besorgt und eingepackt werden,
kekse werden gebacken (oder besorgt), das haus geputzt und dekoriert,
einladungen ausgesprochen und gäste bewirtet.

selbst, wenn man sich selber nicht dran beteiligt, kann man sich dem geschehen nicht ganz entziehen.
überall draußen taucht die weihnachtsbeleuchtung auf
und eine andere stimmung liegt in der luft.

das merkt der hund natürlich.
seine umwelt sieht anders aus und riecht anders.
der tagesablauf ist nicht der gewohnte, weil der mensch einiges erledigen will.
an den feiertagen selbst geht sowieso alles drunter und drüber.

ganz zu schweigen von der knallerei zu silvester.
da geht es allen gut, deren hund davon ungerührt bleibt.
und allen hunden, die angst vor dem lärm haben, geht es wirklich elend.
oft schon lange vor dem eigentlichen jahreswechsel,
wenn schon in den ganzen dezember hindurch geknallt und geböllert wird.
(ein paar tipps dazu gibt es übrigens im fachwebinar „keine angst, wenn’s knallt“ 
und wer den hund noch darauf vorbereiten will, sollte schleunigst loslegen).

3. gestresste menschen

das vermutlich größte problem für den hund im dezember ist sein gestresster mensch.
(außer er leidet an silvesterangst).

der dezember ist für unsereins auch nicht einfach.
erkältungen und grippe greifen um sich,
vor dem jahresende wollen wir noch alles mögliche erledigt haben.
plus eben die feiertage mit allem drumherum, die auf uns zukommen.

da baut sich schnell einiges an stress auf.
den der hund mitbekommt.
und übernimmt.

zum eigenen stress haben wir dann noch einen gestressten hund.
bekanntlich macht das die sache nicht einfacher.

und mal ehrlich, wer von uns denkt sich ausgerechnet im dezember:
„jetzt mach ich mal in aller ruhe was mit dem hund, 
jetzt unternehmen wir was feines miteinander, 
jetzt probieren wir was neues aus“?

das fällt uns im sommer oder in unserer urlaubsphase viel leichter.
da sind wir entspannt und locker und können uns ganz anders auf den hund einlassen.

sollten wir nicht genau das jetzt für den hund machen?
zumindest gelegentlich, es muss ja nicht jeden tag im dezember sein.

fazit

es muss uns klar sein, dass für viele hunde der dezember eine schwierige zeit ist,
dass sie vermutlich stärker unter stress stehen als sonst im jahr.

an sich ist das kein drama.
es gibt nun mal solche und solche phasen im leben.

doch wenn es uns bewusst ist, können wir vorkehrungen treffen und die auswirkungen abmildern:
jetzt schon auf stressvermeidung und – abbau achten.
für gelegentlichen ausgleich für den hund sorgen.
einen plan für hundeschonende feiertage schmieden,
ggfs. (spätestens) jetzt was gegen die silvesterangst tun.

und sich einfach grade im dezember bewusst etwas mehr zeit für den hund nehmen.
das tut einem auch selber gut.

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.