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by brigid

Oktober 26, 2025

hund anziehen

je nach jahreszeit, rechtlichen vorschriften und hundebedürfnissen ist es immer wieder mal nötig, dem hund was anzuziehen.
das freut den hund nicht immer, jedenfalls anfangs nicht.
da wir natürlich nicht wollen, dass der hund sich unwohl fühlt mit etwas, was wir mit ihm tun,
besteht unsere aufgabe darin, ihn an das jeweilige ding zu gewöhnen.

gleich vorweg: das gilt natürlich nicht nur fürs anziehen von etwas,
sondern für alles, was wir im direkten kontakt mit dem hund machen wollen oder müssen.
das soll er nicht bloß erdulden (oder sich gar wehren), sondern entspannt mitmachen.
mehr tipps zu dem thema gibt es daher demnächst im neuen webinar „vertrauen auf tuchfühlung“, zu dem du dich gleich hier anmelden kannst (kostenlos):

was soll man anziehen üben?

bevor wir zu den konkreten tipps kommen, gehen wir erst noch auf eine andere frage ein:
was soll man da eigentlich alles üben?

rein grundsätzlich gilt: alles, was der hund braucht und nicht gleich auf anhieb toll findet.
etwas spezifischer wollen wir doch noch werden und drei kategorien unterscheiden.

da gibt es erstens alles, was der hund jedenfalls lernen sollte (wie den maulkorb)
jene dinge, die er als vorbereitung für einen bestimmten moment übt (zum beispiel halskrause vor einer operation)
und einiges, was man ihm „zum spaß“ anzieht und ihm entweder genauso langsam beibringen oder – in meinen augen noch besser – einfach ersparen sollte (sonnenbrillen oder verkleidungen beispielsweise)

was davon der hund problemlos akzeptiert oder schwierig findet,
kommt ganz auf den hund, seine bisherigen erfahrungen und darauf, wie störend das ding am körper ist, an.

das ziel sollte jedenfalls sein, dass der hund das anziehen nicht nur still erleidet
oder gar festhalten und sanfter zwang nötig sind, um ihn anziehen zu können.
er soll das vielmehr ganz entspannt machen lassen und sogar mitarbeiten
(zum beispiel die nase von selber in den maulkorb stecken).

die folgenden tipps helfen beim eingewöhnen.

1.  körperhaltung

oftmals ist das teil selber, das der hund anziehen soll, gar kein so großes problem.
wäre da nicht die körperhaltung des menschen beim anziehen.

beim brustgeschirr hört man das oft:
„mein hund mag kein brustgeschirr“, heißt es dann.
hat er’s aber erst mal an, macht ihm das gar nichts mehr aus.
nur das anziehen mag er nicht.
(wie man’s besser macht, ist in diesem video zu sehen).

was fürs brustgeschirr gilt, gilt für alles dinge, die man dem hund anzieht genauso:
– bitte nicht frontal von vorne und oben drüberstülpen,
sondern seitlich neben dem hund stehen und in die selbe richtung schauen wie er.
– bitte hund nicht festhalten und gegen seinen willen anziehen, das verleidet es ihm so richtig
– bitte nicht schnell schnell und in großer eile, sondern in aller ruhe machen

2. spielerisch aufbauen

bei manchen dingen – wie dem brustgeschirr oder einem mantel – reicht es,
wenn man es die ersten male behutsam und mit ein paar leckerchen als belohnung aufbaut.

andere dinge finden die meisten hunde schwierig.
den maulkorb zum beispiel oder eine halskrause
(und sowieso alles, was am kopf ist).

dazu sollte man sich dann ein wenig zeit nehmen und das ganze so aufbauen,
als wäre es einfach ein neues kunststück.
der maulkorb wird dann zu  einem ding, in das der hund seine nase freudig reinsteckt
oder die halskrause etwas, was er stolz ein paar schritte balanciert.

viel belohnung, viel zeit und spielerischer aufbau sind der schlüssel dazu,
dem hund das anziehen solcher dinge schmackhaft zu machen.

3. kleine übungsschritte

das setzt voraus, dass man rechtzeitig anfängt und sich zeit lassen kann.
am erfolgreichsten ist das training immer,
wenn der hund in kleinen schritten lernen kann
und dabei nie in die überforderung gerät.

die faustregel wäre: man übt nur solange, dass der hund total gerne noch weitermachen würde,
nicht aber froh ist, dass man endlich aufhört.

je nach hund und thema kann das mit ein paar übungseinheiten schon abgetan sein,
oder aber längere zeit und einiges an geduld brauchen
(vor allem, wenn man gegen schon vorhanden negative erfahrungen angehen muss).
es lohnt sich aber immer, diese zeit zu investieren.

schließlich macht man dem hund damit nicht nur etwas angenehm,
was ihn sonst womöglich stressen würde.
vielmehr geht es auch um die beziehung zu seinem menschen und das vertrauen,
das ihm der nicht plötzlich was unangenehmes antut.
(weiter tipps dazu im oben genannten webinar)

 

 

 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.