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by brigid

Januar 14, 2024

hunde probleme

das leben mit hund ist nicht nur eitel sonnenschein, da gehören probleme dazu.
das ist ganz normal.
mal sind die probleme kleinigkeiten,  mal größere baustellen.
und manchmal sind es nur schwierigkeiten in der hundeerziehung,
mit denen der mensch mehr zu kämpfen hat als der hund.

fakt ist jedenfalls:
wenn der hund probleme macht,  dann ist er nicht das problem,
sondern hat ein problem.

vielleicht hat er nicht verstanden, was er soll.
oder er hat das richtige nicht gelernt oder nicht gelernt, das richtige lieber zu wollen.
vielleicht ist er auch nicht imstande, sich so zu verhalten wie gewünscht.

zum problem wird ein verhalten des hundes meist nur deswegen,
weil wir menschen nicht recht wissen, wie damit umgehen.
(von den tatsächlichen und eher seltenen verhaltensstörungen des hundes mal abgesehen).

die bandbreite an problemen ist groß.
sie reicht von leinenzerren, übertriebenem bellen, futter klauen und jagen
bis zu angst vor fremden menschen, pöbeln an der leine oder ressourcenverteidigung.
und alles dazwischen und darüber hinaus.

die schwierigkeiten, damit zu rande zu kommen,
haben aber interessanterweise immer die selben ursachen,
wenn man das ganze mal runterbricht auf seinen kern.

es ist ein bisschen wie beim ei des kolumbus:
das problem scheint unlösbar, bis man den trick kennt, und dann ist es verblüffend simpel.
(allerdings empfehle ich für hunde weniger rabiate tricks 😉 ).

wie man die geheimnisse der erfolgreichen hundeerziehung ähnlich simpel knackt, ist thema der neuen masterclass „hundeerziehung – auf den punkt gebracht“, die demnächst startet und zu der du dich gleich hier anmelden kannst (kostenlos):

wenn man in der hundeerziehung nicht weiterkommt oder ein problem sich als hartnäckig erweist,
dann muss man was ändern.
siehe albert einstein:
„die definition von wahnsinn ist, immer wieder das gleiche zu tun und andere ergebnisse zu erwarten.“

man muss nur wissen, wo man mit dem ändern ansetzen muss.
fast immer ist es einer der drei folgenden punkte:

1. falsche methode

da wäre erst mal schlicht die falsche trainingsmethode.
wer versucht, eine schraube mit einem hammer in die wand zu bringen, wird notwendigerweise scheitern.
auch in der hundeerziehung muss das „werkzeug“ zur aufgabe passen.

wenn der hund beispielsweise an der leine zieht und man versucht, das mittels leinenruck wegzukriegen, klappt das nicht.
(mal ganz abgesehen von den anderen negativen auswirkungen des leinenrucks).
spätestens nach dem 10. der 20. mal rucken sollte einem das auffallen.

auch simples stehenbleiben, wenn der hund zieht, ist das falsche „werkzeug“.
genauer gesagt: unzureichendes werkzeug,
weil das stehenbleiben nur eines von drei nötigen elementen im leinentraining ist,
und noch nichtmal das wichtigste (mehr dazu hier)

man muss in dem fall also das werkzeug tauschen, damit die aufgabe gelöst werden kann.
also eine bessere methode wählen.
die richtige erkennt man daran, dass sie wirkt und dabei sanft mit dem hund umgeht.

2. falsches problem

es muss aber gar nicht an der methode liegen.
oft stellen sich deswegen keine fortschritte ein,
weil man das völlig falsche problem angeht.

man trainiert zum beispiel eifrig impulskontrolle mit dem hund,
damit der lernt, an anderen hunden anständig und ruhig vorbeizugehen.

dabei ist das problem gar nicht die impulskontrolle (die hat der hund eh),
sondern seine angst vor anderen hunden.

man müsste also zuerst das tiefer liegende problem, in diesem fall die angst,
angehen und dem hund sicherheit vermitteln,
damit er hundebegegnungen ruhig und gelassen meistern kann.

das falsche problem gehen wir deswegen an,
weil es der punkt ist, an dem unser eigener leidensdruck am höchsten ist
und das wir daher für das dringendste halten.

wenn das unerwünschte verhalten trotz üben nicht verschwindet,
dann ist es nur ein symptom eines tieferliegenden problems,
das wir vorrangig angehen müssen.
das symptom erledigt sich damit dann von selbst.

3. falscher fokus

bleiben noch jene problem, die erst dadurch entstehen,
dass der mensch den falschen fokus wählt.
was in unserer natur als menschen liegt.

wir sind nämlich darauf gepolt, den dingen mehr aufmerksamkeit zu schenken,
die uns stören, und alles auszublenden, was ohnehin passt.

in der hundeerziehung wirkt sich das leider fatal aus.
es führt nämlich dazu, dass wir den hund erst in ein fehlerhalten reinlaufen lassen –
zum beispiel ihn auf besucher hinstürmen und die anspringen lassen –
und dann mit korrekturmaßnahmen kommen.
(die dann nicht funktionieren oder sehr harsch ausfallen).

unser zweiter fehler in der wahrnehmung besteht darin,
das problem beim hund zu suchen.
unsere eigene rolle hinterfragen wir meist erst,
wenn schon vieles nicht funktioniert hat.

dabei kann der hund nur das bieten,
was ihm entweder in der natur liegt (menschliche spielregeln gehören eher nicht dazu)
oder was wir ihm beigebracht haben.

wenn es probleme mit dem hund gibt, müssen wir uns daher immer auch fragen:
wie kann ich meinem hund das besser beibringen und ihm das richtige verhalten leichter machen?

das nötige wissen dafür bringen wir menschen wiederum nicht „von natur aus“ mit, sondern müssen es uns aneignen.
die wichtigsten punkte in knapper form gehen wir in der masterclass „hundeerziehung – auf den punkt gebracht“ durch,
anmelden nicht vergessen!

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.