dog dance wird immer beliebter und macht – angeblich – den hunden großen spaß.
stimmt das aber auch?
und eignet sich dog dance für alle hunde, nur für manche oder besser für keinen?
nehmen wir diese hundesportart doch mal genauer unter die lupe.
beim dog dance werden elemente aus dem trick-training und der fußarbeit zu musik kombiniert
und als choreographie von mensch und hund erarbeitet.
im deutschsprachigen raum versteht man unter dog dance in erster linie freestyle,
bei dem es keinerlei vorgaben gibt.
daneben gibt es noch heelwork to music, das zu rund dreiviertel aus fußarbeit mit verschiedensten fusspositionen bestehen muss.
die show-vorführungen auf internationalem niveau sind gekennzeichnet von oft rasanten darbietungen,
vielen sprüngen, akrobatischen einlagen und oft lustigen einfällen für die choreographie.
allerdings auch von hektischen hunden, die mit stressgesichtern und hechelndem maul durch die arena flitzen
oder vor lauter nervosität aus dem kläffen nicht herauskommen.
weniger schön!
wie bei jedem sport sind das die auswüchse auf hohem niveau,
die nicht mit dem dog dance ausschließlich als freizeitspaß verglichen werden können.
allerdings ist auch da nicht alles eitel wonne und man muss sich die angebotenen kurse oder workshops gut ansehen,
ob sie tatsächlich was taugen.
einiges spricht absolut für dog dance als beschäftigung für hund und mensch –
besonders dann, wenn der hund gerne mit dem menschen gemeinsam was erlernt
und kein problem mit großer körperlicher nähe zum menschen hat (ohne die geht es beim dog dance kaum).
anderes spricht dagegen, jedenfalls gegen bestimmte formen von dog dance.
pro und contra müssen also abgewogen werden.
(sehr viel genauer gehen wir auf das thema im fachwebinar „freizeitspaß dog dance und was es zu beachten gibt“ ein).
contra nr. 1: hektik
wird das training beim dog dance falsch aufgebaut,
sind die trainingsanleitungen unklar, die menschlichen hilfestellungen verwirrend
und die übungen nicht in aller ruhe einstudiert, ist das ergebnis vor allem eins:
ein hektischer hund.
das ist erstens etwas, was wir sowieso nicht haben wollen.
zweitens fühlt es sich für den hund unangenehm an
und hindert ihn außerdem daran, gut zu lernen
und die fürs dog dance notwendige körperkoordination zu haben.
schließlich wird daraus auch kein schöner „tanz“,
wenn der hund hektisch rumschusselt,
der mensch ihn nicht mehr gut anleiten kann oder gar frustriert ist.
harmonie kommt so keine auf.
contra nr. 2: verrenkungen
manche finden es niedlich oder besonders kunstfertig,
wenn der hund beim dog dance bewegungsabläufe ausführt,
die er im normalen leben nicht zeigen würde.
hunde, meterlange strecken auf den hinterbeinen hopsen,
die mit affenzahn große kreise im rückwärtsgang laufen
oder die merkwürdigsten sprünge und verrenkungen ausführen,
mögen spektakulär aussehen, gesund ist das aber nicht für sie.
die anatomie des hundes ist auf die bewegung auf vier pfoten ausgelegt,
in der regel vorwärts.
natürlich springt ein hund mal von selber hoch (meist an etwas) oder geht ein paar schritte rückwärts,
das ist aber nichts im vergleich zu dem, was bei dog dance turnieren zu sehen ist.
bedenkt man, dass der hund ja nicht nur bei der show ein paar minuten immer wieder unnatürliche bewegungen ausführt,
sondern was da alles an trainingsdauer davor reingeflossen ist,
kann man sich gut vorstellen, dass das dem bewegungsapparat nicht gut tun kann
und insbesondere die hüftgelenke und der rücken dabei schaden nehmen können.
wer dog dance ausprobieren mag, sollte also genau darauf achten,
dass bei den übungen nur „normale“ bewegungen für den hund abgefragt werden
und sich erst gar nicht auf zwei-pfoten-gänge und ähnliches einlassen.
pro nr. 1: aufmerksamkeit
umschifft man die oben genannten probleme, bringt das dog dance auch große vorteile mit sich.
nicht nur haben mensch und hund etwas, das sie nur gemeinsam machen können,
beim dog dance werden auch die aufmerksamkeit des hundes auf den menschen (und umgekehrt)
und die konzentration auf die eigenen bewegungsabläufe geschult.
ohne körperkoordination und gute abstimmung aufeinander geht es nämlich nicht.
wenn der hund auf die menschlichen signale nicht reagieren würde
und einfach seiner nase nach läuft, klappt es ja nicht.
der hund übt sich also darin, mit seiner aufmerksamkeit sehr genau beim menschen zu bleiben –
noch dazu in einem kontext, wo er das gerne und von sich aus macht,
wenn er spaß am dog dance hat (und es anfangs ausreichend belohnungshappen gibt).
die aufmerksamkeit und das bewusstsein für das, was der hund grad mit seinem eigenen körper tut,
die im dog dance geschult werden, strahlen durchaus auch in den alltag aus.
pro nr. 2: kommunikation
ein zweiter großer vorteil: im dog dance müssen hund und mensch gut kommunizieren,
wenn es eine harmonische ausführung werden soll.
und das körpersprachlich!
denn dauernde verbale ansagen des menschen klappen da nicht
und würden den bewegungsfluß erheblich stören
(auch wenn der eine oder andere kleine akustische tipp vorkommen kann).
das ist eine gute schule für den menschen.
der hat zwar beim dog dance üblicherweise weniger beweglichkeit und koordination für den tanz aufzubieten,
muss aber den eigenen körper halbwegs gezielt einsetzen,
um dem hund körpersprachliche hinweise für die übungen zu geben.
schon das alleine ist eine gute schule für uns zweibeiner.
darüberhinaus übt man sich – jedenfalls im guten dog dance training – auch darin,
den hund nicht zu blockieren oder zu bedrängen.
also kein unabsichtliches drüberbeugen, wegdrängen oder im weg stehen,
wie uns das im alltag mit dem hund so schnell passiert.
stattdessen lernt der mensch, seinen oberkörper oder seine hüfte gezielt einzusetzen,
um den hund richtig zu dirigieren und mit ihm körpersprachlich zu kommunizieren.
das kann zu einem wirklich harmonischen gemeinsamen „tanz“ führen
und dann auch im alltag eine viel feinere kommunikation mit dem hund mit sich bringen.
fazit
für viele hund- und mensch teams kann dog dance eine schöne bereicherung
und ein großer freizeitspaß sein, wenn man auf vernünftigen umgang mit dem hund achtet,
auf einen ruhigen und klaren trainingsaufbau und vor allem: wenn man’s zum spaß und ohne ehrgeiz angeht.
lust bekommen?
im brandneuen kurs „dog dance basics“ gibt es die wichtigsten grundlagen für den dog dance
für deinen hund und dich.
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