beim hundespaziergang gibt es einiges, was man falsch machen kann,
vieles, das man richtig macht, und manches, worüber man diskutieren könnte.
wie sinnvoll es zum beispiel ist, immer an der selben stelle des spazierwegs die selben paar übungen zu machen,
das sei dahingestellt. es schadet dem hund aber nicht.
(es ist nur langweilig und bringt wenig für die generalisierung einer übung).
ein paar dinge sind aber ein absolutes no-go.
weil sie dem sinn und zweck des spazierengehens mit dem hund völlig zuwider laufen.
spaziergang zur entspannung
für den hund ist der spaziergang nicht nur das highlight seines tages.
es ist vor allem jene zeit, wo er seinen hundebedürfnissen nachgehen kann,
wo er erkunden und schnüffeln kann,
wo er sich entspannen, stress abbauen und ausgleich finden kann.
vorausgesetzt es läuft alles halbwegs so, wie es sollte.
nicht immer ist das so.
wenn der hund sich von allem stark ablenken lässt
und bei jeder begegnung aufregt, klappt das mit der entspannung und dem ausgleich definitiv nicht.
(auch für den menschen nicht).
wie man das am besten in den griff bekommt, das behandeln wir demnächst ausführlich im neuen webinar „ganz entspannt unterwegs“, für das du dir gleich hier deinen platz reservieren kannst:
daneben gibt es aber hausgemachte probleme durch jene dinge,
die immer noch weitverbreitet sind und sich wirklich nachteilig für den hund auswirken.
die wichtigsten drei schauen wir uns hier gleich an:
1. den hund vorbeiziehen
wenn man mit dem hund in eine heikle situation gerät,
bei der er sich zum beispiel über einen anderen hund oder über ein kind am roller heftig aufregt,
ist der impuls „augen zu und durch“ beim menschen nachvollziehbarerweise stark.
und falsch.
für den hund bedeutet das gleich mehrere negative dinge:
– sein mensch wendet körperlichen zwang an
– druck und stress steigen
– er wird noch weiter in überforderung hineingetrieben statt hilfe zu bekommen
– das vertrauen zum menschen wird angeknackst
– das gegenüber (hund, kind am roller,….) ist erst recht negativ besetzt
dass der mensch selber überfordert ist und deswegen zum zwang durchs weiterziehen greift,
versteht er ja nicht.
was er versteht: beim spazierengehen lauern gefahrenmomente, die sein mensch noch schlimmer macht.
passiert das häufig, dann bekommt der ganze spaziergang einen unguten beigeschmack,
wirklich entspannt und freudig ist der hund dann nicht mehr unterwegs.
2. heimlich verstecken
damit der hund besser auf seinen menschen achtet und aufmerksamer ist,
wird immer noch empfohlen, dass der mensch sich heimlich verstecken soll.
um den hund quasi „auflaufen“ zu lassen.
nach dem motto: siehste, das hast du jetzt davon, wenn du nicht aufpasst. dann bist du plötzlich ganz alleine.
was für eine fiese nummer!
erst recht, wenn der hund sehr menschenbezogen oder gar unsicher und ängstlich ist.
der hund ist ja von seinem menschen abhängig, er bezieht seine sicherheit und seinen rückhalt aus der bindung zum menschen
und dann ist der plötzlich weg.
natürlich wird der hund den menschen hektisch suchen
und danach wesentlich genauer im auge behalten, damit er ihn nicht wieder im stich lassen kann.
doch diese aufmerksamkeit ist teuer erkauft.
mit innerer anspannung beim hund und der angst, dass ihm der mensch verlorengeht.
(bei den sehr eigenständigen hunden macht die übung ja keiner, denn die scheren sich kaum drum, wenn ihr mensch mal kurz nicht sichtbar ist).
wer das ganze gar als lustiges spiel mit dem hund betrachtet,
möge sich das bitte auch nochmal gründlich überlegen.
3. kurze leine
an kurzer, also ein bis zwei meter langer leine, mit dem menschen unterwegs zu sein,
ist für den hund anstrengend.
selbst dann, wenn er wirklich gut leinenführig ist.
er muss sich dabei ja dem wesentlich langsameren menschentempo anpassen
und das über einen längeren zeitraum beibehalten.
je kürzer die leine dabei ist, desto anstrengender ist es für den hund.
(ausgenommen gemächliche ältere hunde, die eh nicht mehr schneller unterwegs sind als ihr mensch).
nun gibt es triftige gründe, warum manche hunde nicht im freilauf unterwegs sein können.
die leine als hilfsmittel ist auch völlig ok – wenn sie lang genug ist.
damit der spaziergang dem hund entspannung und erkundungsmöglichkeiten bietet,
statt ihm dauernd nur impulskontrolle abzuverlangen (oder leinenzerren einzuüben),
braucht er mehrere meter bewegungsmöglichkeiten und daher eine schleppleine.
wäre es für den menschen bequemer, die kurze leine zu verwenden? meistens ja.
hat der hund dann vom spaziergang noch was? ziemlich sicher nein.
fazit
beim hundespaziergang sollten die bedürfnisse des hundes im vordergrund stehen.
das ist sein gutes recht, wenn er sich schon sonst die ganze zeit in unser leben einfügen muss.
wir sollten also überdenken, was wir beim spazierengehen mit dem hund wie machen
und ob das tatsächlich dem hund dient.

