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by brigid

April 9, 2017

ein alternativverhalten kann deinem hund und dir viele situationen retten! klar.

es kann aber noch mehr – und genau deswegen wirkt es so toll!

aber eins nach dem anderen…

ein alternativverhalten ist etwas, was dein hund an stelle eines unerwünschten verhaltens tun soll.
alternativ heißt sozusagen „stattdessen“.
und natürlich besser!

sagen wir mal, dein hund springt dich gerne an.
dann wäre ein gutes alternativverhalten, dass er mit vier pfoten am boden bleibt oder sogar noch das hinterteil zu boden nimmt (also sitzt).

oder dein hund frisst unterwegs alles mögliche.
dann wäre eine gute alternative, jedesmal sofort zu dir  zu rennen und sich was besseres abzuholen.

oder dein hund verbellt andere hunde an der leine.
wie wär’s mit sitzen bleiben (mit etwas abstand) und ruhig warten als alternative?

(zum thema schwierige „begegnungen gelassen bewältigen“ gibt es übrigens morgen ein kostenloses webinar) ,

natürlich muss dein hund das alternativverhalten erst gezeigt bekommen und ein wenig üben.
natürlich braucht er ein wenig selbstbeherrschung dazu, damit es klappt.
und natürlich musst du ihn vor allem anfangs rechtzeitig dazu auffordern.

aber dann wird es zu einem wahren wundermittel!

je länger du es machst, umso mehr!

bis irgendwann das ursprüngliche unerwünschte verhalten ganz vergessen ist.

meist schneller, als du gedacht hättest.

das liegt nicht nur daran, dass du dem hund halt nun was beigebracht hast.
(wenn das immer so leicht wäre, gäb es das problem ja vielleicht gar nicht).

das hat auch tiefergehende gründe, hier mal die wichtigsten 3:

1.  dein hund kann sich entscheiden

wenn du von deinem hund ein alternativverhalten statt des unerwünschten verhaltens abfragst, stellst du ihn vor eine entscheidung:

  • soll ich meinen reflexen nachgeben?
  • oder soll ich das gelernte (und grad angefragte) machen und mir eine belohnung verdienen?

der trick: alleine das überlegen und entscheiden hilft deinem hund schon, sich fürs richtige zu entscheiden.

beim überlegen wird nämlich jene hirnregion aktiviert, die für den kühlen kopf und das überlegte vorgehen verantwortlich ist (der präfrontale kortex), und genau das braucht ihr!

macht man etwas einfach aus dem impuls heraus, dann ist eine ältere gehirnregion aktiv und die hat es mit der selbstbeherrschung nicht so.

also gut, wenn dein hund sich entscheiden muss!

mal ganz abgesehen davon, dass es viel leichter ist, etwas zu tun, zu dem man sich grad selber entschieden hat, als unter druck was tun zu müssen.

drum ist es so wichtig, dass ein alternativverhalten positiv aufgebaut wird, ohne druck oder gar strafe! denn einschüchterung hat den gegenteiligen effekt, stresst den hund (noch weiter) und macht ihn reaktiver.

kleiner tipp:  bau die übungen mit deinem hund so auf, dass es vor allem anfangs immer sehr leicht ist, sich für das richtige zu entscheiden :-).

 

2. du kannst was belohnen

ein alternativverhalten gibt dir die möglichkeit, deinen hund zu belohnen.

klingt banal, ist es aber nicht!

denn plötzlich bist du wieder ein entscheidender faktor im spiel und zählst.
nicht nur das, was in der umgebung passiert.
(und was deinen hund womöglich direkt oder indirekt fürs verkehrte belohnt!)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

dein hund wird sich daher auch eher zu dir hin orientieren und noch was anderes im sinn haben, als die umgebung. wunderbar!

wenn du deinen hund belohnst, dann hat er ein erfolgserlebnis mit dir.

und du mit ihm!

was nicht zu unterschätzen ist, weil es dir hilft, beim nächsten mal mit einer positiveren erwartung und entspannter mit deinem hund umzugehen.

was auch ihm hilft :-).

3. ihr habt ein gemeinsames ritual

manche situationen sind ja deswegen so mühsam, weil man nicht so recht weiss, was man tun soll.

das kennst du ja vermutlich von dir selber – was soll man schließlich tun, wenn der hund schon wieder springt oder bellt oder was immer und der einzige gedanke ist:  er soll bloss aufhören damit.

deinem hund geht es nicht viel anders:

er trifft auf einen auslöser für ein unerwünschtes verhalten.
er reagiert impulsiv.
er weiss gar nicht, was er sonst noch tun könnte.

nun, mit einem alternativverhalten ändert sich das für euch beide!

denn mit jedem mal mehr, wo du übst oder es verwendest,
festigst du das als gemeinsames ritual:

du weisst, was zu tun ist.
dein hund weiss, was zu tun ist.
an muss nicht lange nachgrübeln oder verzweifeln.

nein, es läuft automatisch richtig.

bis irgendwann nur noch das ritual des alternativverhaltens „existiert“ und alles andere geschichte ist.

bei manchen verhaltensweisen definitiv genau das, was man sich wünscht.

 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.