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by brigid

September 8, 2018

vergnügt spielende hunde sind was feines!
allerdings ist das spiel nicht immer nur vergnügt oder es wird immer wilder und dann stellt sich die frage:
soll man sie trennen? und wenn ja: wann eigentlich?

was nämlich nicht stimmt (und das weißt sicher), ist der satz „das machen sie sich eh selber aus“.

grober unfug!

hab also immer ein auge drauf, wie’s deinem hund beim spielen (und überhaupt bei begegnungen mit anderen ) geht
und schreite jedenfalls sofort ein, wenn dein hund in bedrängnis kommt.

das kann auch beim spielen sein!

schließlich kann ein spiel schon mal „heißlaufen“ und zu heftig werden.
nicht immer passt das spielverhalten der hunde gut zusammen.
ja, manchmal wollen gar nicht beide der hunde wirklich spielen!

dein hund soll beim spielen natürlich nicht lernen, dass andere hunde zum fürchten sind oder dass er andere platt machen kann.
und schon gar nicht soll ein spiel in eine ernst gemeinte rangelei ausarten.

achte daher genau drauf, dass die hunde wirklich beide nett miteinander spielen und freundlich bleiben dabei.

spielende hunde

wenn du eins der folgenden dinge beobachtest, dann geh am besten gleich dazwischen und trenn die hunde:

spielende hunde trennen, wenn….

  • wenn ein hund gehetzt wird
    angemessenes spielverhalten ist dadurch gekennzeichnet, dass die rollen wechseln. also einmal rennt der eine dem andern nach, dann dreht sich’s um und der andere rennt dem einen nach.
    wenn ein hund vom anderen nur gehetzt wird oder gar von zwei oder mehreren, ist das kein spiel mehr!
  • wenn das spiel nach einer weile grober oder lauter wird
    das ist ein zeichen dafür, dass der erregungspegel bereits ordentlich gestiegen ist und die selbstbeherrschung (die fürs soziale spiel erforderlich ist!) nachlässt. zeit, die spielenden hunde auseinander zunehmen und wieder abkühlen zu lassen.
  • wenn einer die haare im nacken oder im rücken aufstellt
    die sogenannte „bürste“ tritt dann auf, wenn ein hund sehr, sehr aufgeregt ist. man sieht das öfter, wenn zwei hunde sich begegnen und beschnüffeln und einer sehr aufgeregt und ein bisschen unsicher ist (theoretisch können das auch beide sein).  wenn das am anfang der begegnung stattfindet und sie nach einigem beschnuppern dann beschließen, nun zu spielen ist alles gut. solang die haare nicht aufgestellt bleiben!
    wenn aber vorher alles normal und dann im lauf des spiels die aufregung so steigt, dass einer die haare aufstellt, dann ist es einfach zu viel aufregung und mit höchster wahrscheinlichkeit fühlt er sich auch etwas überfordert.
  • wenn pausen fehlen
    gutes spielverhalten zeichnet sich dadurch aus, dass es ganz häufig ganz kurze pausen gibt. die hunde stoppen dabei oft 2-3mal pro minute ganz kurz ab, als wollten sie sich vergewissern, dass alles in ordnung ist, und spielen gleich weiter. fürs ungeübte auge sind die pausen anfangs kaum zu bemerken. da muss man schon genau schauen.
    fehlen die pausen, können die hunde das spiel nicht im moderaten bereich halten. bei welpen ist das anfangs so, die können das noch nicht. bei zu aufgeregten hunden oder solchen, mit nicht ganz ausgereiftem spiel fehlen die pausen auch. dann muss der mensch dafür sorgen, dass alles cool bleibt und die spielenden hunde zwischendurch öfter mal trennen.
  • wenn einer sich zum menschen flüchtet
    wenn einer der hunde zuflucht bei seinen menschen oder zwischen dessen beinen sucht, weist das drauf hin, dass er sich vom anderen (oder den anderen) bedrängt fühlt und sie ihm zu viel werden. drum sucht er schutz bei seinem menschen. den er dann auch bekommen sollte!
    wichtig: nicht den schutzsuchenden festhalten! sonst sitzt der so richtig in der klemme und die anderen können ihn immer noch bedrängen. also zuerst die anderen festhalten und weglotsen, dann erst den schutzsuchenden anleinen oder zu dir nehmen.
  • wenn’s einem lästig wird
    es kann schon mal vorstellen, dass einer noch unbedingt weiter spielen oder ein spiel überhaupt erst mal beginnen will und er einem anderen so richtig lästig wird. ihn anspringt, herumhüpft, auffordert, so richtig aufdringlich wird. und der andere ist gutmütig genug, nicht grantig zu reagieren, aber auch überfordert oder genervt, nur dass er nicht recht weiß, wie er dem ein ende machen kann. das ist dann dein job!
  • wenn einer sich wehrt
    wir wollen natürlich hoffen, dass es so weit erst gar nicht kommt. aber wenn einer der spielenden hunde anfängt sich zu wehren und den anderen anknurrt oder gar hinschnappt in seiner not, dann ist das kein spiel mehr! das gehört sofort unterbrochen.

je öfter du spielende hunde genau beobachtest, desto genauer wirst du die anzeichen erkennen, wenn das spiel nicht mehr ganz so ok ist. mal ganz abgesehen davon, dass es faszinierend ist, ihnen beim spielen zuzuschauen!

wenn du mehr über die körpersprachlichen signale oder die mimik des hundes erfahren magst, dann gibt es dazu in einem der nächsten blogs mehr! am besten den blog gleich abonnieren, damit du das nicht verpasst! (gleich hier unten)

 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.