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by brigid

Januar 22, 2017

hunde richtig auslasten ist gar nicht so leicht, oder?

ich wette, auch du hast dich schon öfter gefragt, ob du deinem hund auch genug bietest.
ob er die richtige auslastung bekommt und ihm nicht langweilig ist.

vielleicht hat dir auch schon jemand gesagt „der braucht halt mehr auslastung!“, weil dein hund die eine oder andere kleine macke hat.

weil er andere hunde verbellt,
weil er joggern hinterher hetzt,
weil er beim alleinbleiben sachen zerfetzt,weil er abhaut und streunen geht,
weil er dich auf schritt und tritt verfolgt,
….

stimmt schon.
manchmal kann „mehr auslastung“ tatsächlich helfen.
(vorausgesetzt es ist die richtige.)
manchmal wär aber „weniger auslastung“ die bessere alternative.

paradox

das paradoxe ist nämlich:

so viele menschen wie nie bemühen sich um die richtige auslastung für ihren hund.
und so viele hunde wie nie werden völlig falsch ausgelastet!

sie sind überdreht und im dauerstress wegen zu viel action und aufregung.
und gleichzeitig gelangweilt und unterfordert wegen geistiger unterforderung.

 

grad engagierten hunde-menschen passiert das ganz schnell.
weil sie nur ja genug tun wollen für ihren hund (ja, das schlechte gewissen ist ein teufel!).
weil sie gern viel mit ihrem hund unternehmen und ihn dabei haben.
und weil man überall hört, dass man den hund auspowern muss.

nur wird ihm das schnell zu viel!

 

es fällt einem halt nicht so schnell auf.
denn der prozess geht schleichend, man hat meist wenig vergleich mit entspannten, coolen hunden und wenig erfahrung, wie der eigene denn mit weniger action drauf wäre.

drum gibt’s hier mal ein paar tipps, was dein hund wirklich braucht.

wenn du mehr infos und hintergründe haben magst, bist du herzlich eingeladen zum
kostenlosen webinar „wieviel action braucht dein hund?“
einfach hier anmelden und genau erfahren, woran du erkennst, ob er genug, zuwenig oder zuviel bekommt und was er braucht.

1. hunde brauchen bewegung.

klar.
wieviel, das hängt stark vom alter, der rasse(mischung) und der körperlichen fitness ab.

was sie aber keiner braucht: dauerndes rennen!

bewegung heißt im idealfall: ruhige, gleichmäßige bewegung mit viel zeit zum rumschnüffeln und erkunden.

es ist völlig in ordnung, wenn dein hund mal einen freudigen sprint hinlegt und mit seinen kumpels eine weile rumtobt.

er muss aber nicht dauernd rennen! schon gar nicht hinter bällen oder sonstigen wurfobjekten hinterher.
das baut nur sinnlosen stress auf und ist jedenfalls nicht das, was ein hund freiwillig oder in freier wildbahn tun würde.

beobachte mal wildlebende hunde, streunerhunde oder wölfe. rennen die dauernd mit vollem tempo herum?
natürlich nicht, das wäre sinnlose energie-verschwendung.

gerannt wird nur, wenn man eine beute erwischen muss.
wenn man vor einem feind flüchtet.
oder beim spielen, wenn man noch jung ist.

und auch dann immer nur kurz.

die faustregel: ein langer spaziergang pro tag (1 bis 2 stunden) im ruhigen tempo mit viel schnüffeln und nicht allzuvielen umgebungsreizen, im idealfall im freilauf oder an ganz langer lockerer leine, sind für die meisten hunde grad richtig. zusätzlich natürlich kurze gassi-runden und kontakt (mit spielen oder einfach nur gemeinsam gehen) mit anderne hunden.

2. hunde brauchen was zu denken.

der punkt, wo die hunde häufig zu kurz kommen, ist die geistige auslastung.

stoff zum nachdenken, zum arbeiten mit den grauen zellen, mal wirklich gefordert sein.

das bietet der alltag dem hund nämlich nicht,
das muss extra „zugefüttert“ werden.

und zwar so gut wie täglich und immer wieder was neues.
denn die altbekannten tricks bieten keine auslastung mehr.
(spaß vielleicht schon, aber nichts zu denken).

das erfordert auch ein bisschen nachdenken und kreativität vom menschen.
der vorteil: man braucht dafür wirklich nicht viel zeit!

je nachdem, wie anstrengend der denksport ist und wie es dem hund damit geht, können ein paar minuten täglich schon viel bewirken!

du hast die wahl zwischen nasenarbeit und denkspielen oder am bestem beiden kombiniert (je nach vorliebe deines hundes und dir).

bei der nasenarbeit sind die hunde meist ausdauernder und brauchen auch nicht so oft was neues,
beim denksport reichen oft schon ein paar minuten, wenn auch wirklich noch nachgedacht werden muss.

die faustregel:  ein paar suchübungen und denkspiele pro tag und über den tag verteilt von  insgesamt (!)10 bis 20 minuten passen für die meisten hunde ganz gut.

3. hunde brauchen ruhe.

dein hund braucht nicht dauernde bespaßung und action. ganz im gegenteil!
er braucht ganz viel ruhe und zeit zum schlafen!

(an dieser stelle kannst du erleichtert aufatmen und dich zurücklehnen).

von natur aus sind hunde nämlich aufs energiesparen programmiert.
sprich viiiieeel schlafen!
(währen wir nicht alle gern ein bisschen hund!).

mit viel ist gemeint:
ein minimum von 17 stunden pro tag beim erwachsenen hund.
18 bis 20 stunden pro tag beim welpen oder beim kranken hund.
18 bis 20 stunden beim erschöpften oder übermüdeten hund.

schlafmangel macht nämlich nicht nur überreizt und quengelig (wie beim kleinkind), sondern erzeugt dauerstress.
man tut dem hund also gar nichts gutes, wenn er dauernd action geboten bekommt!

ruhe heißt auch:  eine verkraftbare menge an neuen oder aufregenden dingen in der umgebung.
die verarbeitung von reizen aus der umwelt oder gar die reizüberflutung sind nämlich enorm anstrengend und stressig.

schließlich hat die natur den hund mit nichts aufs leben in einer mit menschen und autos (und gerüchen!) angefüllten großstadt, auf ausflüge in lokale, berghütten, ausstellungen oder partys vorbereitet.  also bitte alles mit maß und ziel.
wenn du wissen willst, ob du deinem hund gerecht wirst, dann stell dir einfach jeden tag die drei fragen:

  1. hatte mein hund heute einen schönen langen spaziergang mit viel schnüfflen?
  2. hatte mein hund heute ordentlich was zum denken?
  3. hatte mein hund heute genug zeit und ruhe zum schlafen und dösen?

wenn du mehr darüber wissen magst, woran du erkennst, ob dein hund unterfordert oder überdreht ist und welche formen von bewegung, nachdenken und ruhe für deinen die geeigneten sind, dann kannst du dich hier anmelden zum webinar „wieviel action braucht dein hund?“ (kostenlos).

 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.