BLOG


by brigid

April 29, 2018

hund und katze aneinander gewöhnen, hundeerziehung

wie kann man hund und katze am besten aneinander gewöhnen?
wenn doch  „wie hund und katz“ sein ein bild für spinnefeind sein ist.

zum glück stimmt der spruch nicht. ganz und gar nicht.
hund und katze können ganz enge freunde sein, wie die beiden zum beispiel:

hundeerziehung, verhaltensberatung, hund und katze aneinander gewöhnen

oder sie können sich tatsächlich spinnefeind sein.
das kommt ganz darauf an.

wenn ein hund eine katze als beute sieht und ins jagdfieber verfällt, klappt es natürlich nicht.
wenn der welpe mit der katze aufwächst, ist das meist kaum ein thema.

was aber tun, wenn man sich einen erwachsenen hund zu einer erwachsenen katze ins haus holen möchte?
(oder umgekehrt)?

achtung stress!

erst mal muss man sich klar machen, dass das für beide in den ersten tagen hohen stress bedeutet.
für den hund, der neu einzieht sowieso.
für den ist ja grad alles neu und er hat eine riesenumstellung zu verkraften.

stress führt bekanntlich zu impulsivem verhalten.
der hund kann daher mit schnellen bewegungen, ungewohnten geräuschen oder völlig neuem nicht so gut umgehen.

bewegt sich wo was, hetzt er im reflex hinterher.
also hinter der katze, die vorbeigeht oder gar wegrennt.
meist gar nicht bös gemeint: er hetzt einfach hinterher.
genau das sollte natürlich nicht passieren.

daher ist es extrem wichtig, vom ersten moment an auf das absenken des stresspegels beim hund zu achten.
solange der hund hochgradig gestresst ist, kann man das aneinander gewöhnen von hund und katze nämlich vergessen.

(wenn du tipps zum stressabbau beim hund möchtest, gibt’s die hier im kostenlosen webinar „wie man ruhe reinbringt in den hund“)

die katze wiederum schätzt grundsätzlich veränderungen nicht besonders.
manche sind ja schon tagelang beleidigt, wenn man nur einen blumentopf in der wohnung anders hinstellt.
über einen neuen mitbewohner sind katzen daher selten begeistert.
schon gar nicht, wenn der sich nicht „benehmen“ kann: also neugierig ist, aufdringlich wird oder hinterher läuft.

das löst bei der katze zwei mögliche reaktionen aus:
– flucht und wegrennen, was natürlich blöd ist, weil der hund hinterherhetzt (und die katze dann immer verängstigter wird)
– gegenwehr, fauchen und tatzenhiebe, was auch blöd ist, weil sie den hund womöglich verletzt und dann die gegenattacke folgen kann (oder sich der hund dann vor der katze fürchtet)

was also tun, damit sich hund und katze gut aneinander gewöhnen?

das wichtigste ist, dass hund und katze zeit bekommen, sich aneinander zu gewöhnen.
und dass sie dies entspannt und in ruhe machen können, ohne dass am anfang gleich mal was blödes passiert!

hund und katze aneinander gewöhnen, hundeerziehung
hund und katze behutsam aneinander gewöhnen

wenn hund und katze bereits erfahrung mit der anderen spezies haben, geht es natürlich am einfachsten.
trotzdem gilt: aufregung vermeiden und eine ruhige erstbegegnung herbeiführen.

wenn die katze hunde bereits kennt, der hund aber umgekehrt noch keine katzen, kann das helfen.
jedenfalls dann, wenn die katze ruhig bleibt und nicht wegrennt vor dem neuen hund,
dann unterbleibt der hetzreflex.
trotzdem muss man natürlich den anfang ruhig halten, damit die katze nicht lernt, sich vor genau diesem hund doch zu fürchten.

wenn der hund bereits katzen kennt (und auch tatsächlich verträglich ist!), die katze aber noch keine hundeerfahrung hat:
dann muss man ihr anfangs viel zeit lassen und die möglichkeit zum rückzug geben.
keinesfalls darf der hund aufdringlich werden, sonst vergällt er ihr die hundebekanntschaft gleich.

hier sind ein paar tipps, wie der anfang am besten klappt:

1. kontrollierte erstbegegnung

der erste eindruck ist bekanntlich entscheidend.
das gilt auch für hund und katze beim eingewöhnen.

die erste begegnung sollte unbedingt kontrolliert und so ruhig wie möglich ablaufen.
also am besten den hund an der leine haben und ganz ruhig in den raum mit der katze führen.
(nicht vergessen, ihn für ruhiges verhalten zu belohnen!).

die katze darf sich jederzeit trollen, wenn es ihr reicht.
also nicht zwingen.
der hund darf gern was zum kauen bekommen, damit er beschäftigt ist
(und sich nicht nur auf die katze konzentriert).

2. rückzugsorte

es geht nichts über kindergitter!
räumliche trennung per gitter ist für den anfang das beste.
da können sich beide zwar wahrnehmen – und damit an die anwesenheit des anderen gewöhnen – ohne dass direkter kontakt (und ein malheur) passieren kann.

am besten montiert man das kindergitter so, dass die katze gut unten durchkann, der hund aber nicht
(auch nicht oben drüber).
das kindergitter sollte der katze ermöglichen, sich in einen raum zurückzuziehen, indem sie ohnehin gern ist und sich wohlfühlt.
und es dem hund erlauben, in der nähe seiner menschen zu bleiben.

anfangs kann es auch notwendig sein, ein tuch als sichtschutz über das kindergitter zu geben, falls der hund durch den häufigen anblick der katze zu unruhig ist.

das kindergitter kann gern längere zeit vorhanden bleiben, bis die beiden sich wirklich gut aneinander gewöhnt haben.

3. ruhe (und nähe) belohnen

das größte problem ist ja die anfängliche aufregung.
die verständlich ist – egal, ob es sich nun um ein „huch, wer/was ist denn das?“ oder ein „hurrah, jemand zum spielen!“ handelt.

also macht es nur sinn, genau das gezielt zu belohnen, was stattdessen angesagt ist:
ruhe.

ruhiges verhalten dann,
– wenn die katze zu sehen ist
– wenn die katze näher kommt
– wenn die katze in reichweite liegt

und umgekehrt die katze zu belohnen
– wenn der hund zu sehen ist
– wenn der hund in der nähe ist
– wenn der hund sie anschaut.

man baut also gezielt eine assoziation auf, die sagt: der andere ist da, das heißt
a) keksi
b) cool bleiben
c) noch mehr keksi
(und d) so ganz nebenbei mehr intesse am keksigeber mensch als am gegenüber)

wenn die beiden sich aneinander gewöhnt haben, kann man die keksi natürlich allmählich auch wieder abbauen und dann weglassen :-).

zu beachten ist dann nur noch, dass es zwischen hund und katze zu sprachlichen missverständnissen kommen kann, wo der mensch sich vielleicht nochmal einschalten muss (im sinne von: ruhig dazwischen gehen, hund abrufen oder so).

so kann das schnurren der katze dem hund verdächtig nach knurren klingen.
oder der hund missversteht das strecken und dehnen der katze als spielverbeugung und die schätzt es dann gar nicht, wenn der hund auf sie zuhüpft.

doch das lernen beide seiten dann recht rasch.
und dann steht dem friedlichen zusammenleben hoffentlich nichts mehr im wege.

 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.