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by brigid

März 27, 2016

wünscht du dir nicht auch manchmal den einen trick, mit dem alles rund um den hund leichter geht? der  ihn braver macht. und vor allem ruhiger, wenn er mal wieder kräftig an der leine zieht, den nachbarn anbellt oder hektisch um dich herum hüpft?

normalerweise reagiere ich ja mit einem innerlichen stöhnen, wenn mich wer um einen schnellen tipp fragt, wo eigentlich vernünftige erziehung gefragt wäre.

und die braucht bekanntlich zeit. gar nicht so viel meistens.
und konsequenz. davon schon mehr.

ich habe allerdings festgestellt, dass es einen trick durchaus gibt!

wobei man das nicht wirklich als „trick“ bezeichnen kann.
aber es geht schnell!
und es wirkt. unweigerlich.

versprochen!

nein. die nötige erziehung ersparts du dir damit natürlich nicht.
(das wär ja denn auch zu einfach. so mal kurz die eine pille „braver hund“ und nie wieder erziehen oder was üben müssen….
das gibt’s nur mit stoffhunden. aber die sind nun mal langweilig 🙂 )

es gibt aber ein erfolgsgeheimnis, das dir das leben und das üben mit deinem hund ungleich leichter machen kann.

wenn du es anwendest. und zwar regelmäßig!

bereit für die enthüllung?
(trommelwirbel)
……
……
……

entspannung.

ja genau.

simple entspannung.
bloß, das die so simpel nicht ist.  sonst wären nicht so viele hunde gestresst, überdreht, außer rand und band, unansprechbar.

soll da wirklich sowas simples wie ein bisschen entspannen oder häufiges ausatmen helfen?

ich hab eine interessante beobachtung gemacht: nicht erst einmal waren leute mit ihrem hund im einzeltraining bei mir in der hundeschule und dann auch mal hier auf dem hof. und jedes mal ist der hund hier auf dem hof viel braver!  der selbe hund, grad mal eine woche oder zwei später. nur an einem anderen ort.

natürlich hat der ort keine magischen kräfte.
er lieg nur wunderschön ruhig am waldrand ganz allein und noch jeder mensch, der hier ankam, hat erst mal durchgeatmet und die schöne gegend genossen. hat sich entspannt! und die hektik seines alltags ein bisschen weiter hinter sich gelassen.

mehr war nicht nötig und schon war der hund braver!

jetzt stell dir mal vor, was da alles mögliche wäre, wenn wir das bewusst nutzen würden!

im online-kurs „cooler hund“ ist eine der ersten und der wirkungsvollsten übungen genau die: eine, wo der mensch die eigene entspannung zum signal für die entspannung seines hundes macht.

wie das geht? schau dir die übung an, wenn sie dich interessiert. sie geht ganz schnell… und kann wahre wunder wirken, wenn du sie regelmäßig machst. (kleine gratis-kostprobe aus dem kurs „cooler hund“!) einfach hier eintragen:

wenn du das noch etwas weiter ausbauen möchtest, dann gibt es hier noch drei tipps für dich:

 

1. ausatmen

probier mal aus, jedes mal bewusst auszuatmen, wenn du deinen hund anschaust.
und jedesmal, wenn ihr in eine irgendwie heikle situation kommt, atme als erstes bewusst aus.

wenn du tief ausatmest, kannst du gar nicht anders als anspannung im körper loszulassen. und wenn du dich körperlich entspannst, wirst du automatisch auch innerlich lockerer. das merkt dein hund! entspannung ist nämlich ansteckend. (umgekehrt leider auch).

drum kannst du keinen total gelassenen hund haben, wenn du selber grade schwer gestresst bist. und kannst andererseits deinen hund zur ruhe bringen, wenn du selber ruhig und gelassen bist.
(weil letzeres uns oft gar nicht so leicht fällt, hab ich eine reihe sehr schneller und wirksamer übungen für dich zusammengestellt, im neuen online-kurs „relax“. der hilft nicht nur im zusammenleben mit dem hund!)

 

2. schlafen lassen

wer übermüdet und erschöpft ist, kann sich natürlich nicht gut aufs lernen konzentrieren, selbstbeherrschung an den tag legen und gelassen bleiben. wenn dein hund zu wenig ruhe kriegt, ist er automatisch aufgedrehter und „schwieriger“, ganz wie ein übermüdetes und quengeliges kind.

achte also drauf, dass dein hund sein absolutes minimum von 17 stunden schlaf pro tag bekommt! wenn er schon gestresst ist, oder noch ein welpe ist oder schon ein senior, dann sollten das noch mehr stunden sein.

du meinst es vielleicht gut, wenn du ihn jeden tag möglichst viel beschäftigst. aber es tut ihm nicht gut!
oder sagen wir mal so: wie cool wärst du, wenn ich dich jeden tag nur 4 oder 5 stunden schlafen ließe. und das über wochen oder monate?

 

3. ruhe belohnen

manchmal ist die hektik des hundes hausgemacht.  weil wir sie nämlich belohnen!

unabsichtlich natürlich. schließlich erzieht sich niemand seinen hund bewusst zum zappelphilipp und zur nervensäge.
aber da jede (!) aufmerksamkeit für den hund eine bestärkung darstellt, belohnen wir oft das, was wir gar nicht haben wollen…. dass der hund bellt, uns auf schritt und tritt verfolgt, irgendwas klaut, uns dauernd im auge hat….

es liegt in der natur des menschen, eher auf „störungen“ zu reagieren als darauf, dass alles gut läuft.
für die hundeerziehung müssen wir dieser neigung entgegenarbeiten. da geht es nämlich im gegenteil darum,

a) alles an ruhigem und erwünschtem verhalten zu belohnen
b) rechtzeitig das noch ruhige verhalten zu belohnen, bevor was anderes daraus wird
c) es erst gar nicht zu unerwünschtem verhalten kommen zu lassen.

schau doch heute mal, worauf du bei deinem hund eigentlich reagierst?
reagierst du zum beispiel erst, wenn die leine schon spannt, oder lobst du ihn schon vorher für die lockere leine?
einfach mal beobachten….

und falls nötig ändern. und entspannung reinbringen. die wirkt!

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.