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by brigid

August 20, 2017

begegnungen an der leine sind so eine sache…

viele wollen sie –
nicht nur vierbeiner –
doch klug sind sie nicht immer.

manchmal wirkt es so, als geb es ein eingebautes, unbewusstes programm
(oder übernimmt der hund telepathisch die kontrolle über den menschen? 🙂 )

kaum taucht ein anderer hund auf, folgt man dem eigenen mit ausgestrecktem arm und an gespannter leine hinterher zum anderen.

damit sie sich nur ja guten tag sagen können.

ausgenommen natürlich jene, die schon wissen, dasss ihr hund andere hunde generell oder jedenfalls an der leine nicht mag.

das sind dann die, die die flucht ergreifen vor den anderen, die da mit dem hund am ausgestrecktem arm unterwegs sind.

besonders häufig findet man diese leinenbegegnungen bei menschen mit welpen und jungen hunden.

ist ja auch verständlich: der welpe soll ja andere hunde kennenlernen, er will ja spielen (meistens jedenfalls) und es ist ja auch zu niedlich, den spielenden welpen zuzusehen.

bis dann das bittere ende kommt:

das eher heftige ziehen an der leine!
oder schlimmeres.

(mehr zum thema gibt es im kostenlosen webinar  „das leidige leineziehen – und wie man es rasch los wird“.

da hat man dann mit einem der folgenen 3 typen zu kämpfen:

1. dem leinenzerrer

bei weitem der häufigste typ ist jener hund, der sich beim anblick eines anderen hundes mit voller kraft in die leine stemmt und drauflos zerrt, damit er ja ganz schnell beim andern hund sein kann.

denn hund sehen heißt: nix wie hin, großes hallo, riesenspaß!

der spaß ist deutlich geringer am anderen ende der leine.
allerdings ist das problem hausgemacht.

denn wenn der hund von klein auf lernt,
– dass man am schnellsten zum anderen hund hinkommt, wenn man an der leine zieht
– und noch schneller, wenn man noch ein bisschen stärker zieht

ja, was wird der dann machen?

er will so schnell hin wie möglich, also zieht er, was das zeugt hält.

bei kleineren hunden ist das vielleicht nur lästig, ab einer gewissen gewichtsklasse wird das zum ausgewachsenen problem.

das man hätte vermeiden können…

 

2.dem leinenflüchter

hat ein hund schon mal schlechte erfahrungen mit hundebegegnungen an der leine (oder auch ohne leine) gemacht, dann hat er den impuls:

nichts wie weg vom anderen hund!

vor allem, wenn der rasch näher kommt.

nur kann der hund an der leine nicht flüchten und sich in sicherheit bringen.
also versucht er soweit abstand zwischen sich und den anderen zu bringen, wie die leine eben zulässt – und zieht dann auch.

oder er sucht sicherheit hinter den beinen seines menschen.
kann schon passieren, dass er dabei die leine um die menschenbeine wickelt – vor allem wenn der andere hund dann tatsächlich da ist und er immer noch weiter ausweichen möchte.

diese art von reaktion ist zwar eher selten – weil die meisten hunde dann schnell zur typ nr. 3 werden – kann aber böse stürze zur folge haben. mal ganz abgesehen von der miesen erfahrung, die der hund mit dem anderen dabei macht.

 

3. dem leinenpöbel

wirklich ungemütlich wird es für alle beteiligten, wenn der hund an der leine zum aggressiv bellenden pöbel wird.

kaum taucht ein anderer hund auf, wirft er sich in die leine, bellt heftig oder springt sogar nach vorne.

dabei kann entweder angst und unsicherheit die ursache sein, die sich nach dem motto „angriff ist die beste form der verteidigung“ äußert.

oder  der hund macht es schlicht aus frustration, weil er doch immer gewohnt war, zu jedem hund sofort hinzukönnen und nun vor lauter ungeduld und frustration zu pöbeln beginnt.

was natürlich dazu führt, dass er erst recht mehr zu keinem hund hingelassen wird und der frust noch weiter steigt….

 

und das alles hätte man sich so leicht ersparen können!

egal ob leinenzerren, leinenflüchten oder leinenpöbeln – es ist alles völlig vermeidbar,
wenn der hund von anfang an 2 simple dinge lernt:

  • man kann nicht immer zu jedem hund hin
  • im leben kommt man nur an lockerer leine weiter.

zweiteres ist eine frage des leinentrainings (dazu mehr im kostenlosen webinar „das leidige leineziehen – und wie man es rasch los wird“), klar.

ersteres aber ist eine frage der einstellung.

und zwar einerseits beim menschen:  man entscheidet selber, wann der hund kontakt zu anderen haben kann – und das am besten so, dass keine leine dabei mit im spiel ist.

und andererseits der des hundes:  er lernt am besten von anfang an, dass man bei hundebegegnungen ganz ruhig warten  oder ganz gelassen vorbeigehen kann und baut erst gar keine fixe erwartung auf, dass es nun immer gleich action gibt.

überleg dir also am besten gleich jetzt, wie eure nächsten hundebegegnungen an der leine ausschauen sollen!

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.