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by brigid

Juli 25, 2015

hier geht es nicht um deine ausreden! du hast doch sicher gar keine :-).
hier geht es um die ausreden deines hundes.

wenn wir mal die unsichtbaren sprechblasen über dem hundekopf genauer anschauen, die immer dann auftauchen, wenn du rufst – und herr oder frau hund grad nicht kommen kann, weil er oder sie… nun…. einen der folgenden 10 gründe hat :-).

hier also (nicht ganz so tierisch ernst) die 10 beliebtesten ausreden – und was vermutlich dahintersteckt.

  1.  „siehst du nicht, ich bin grad total beschäftigt mit (…was immer) und kann jetzt nicht“
    mit höchster wahrscheinlichkeit hast du einen moment erwischt, wo dein hund zu abgelenkt war für den trainingsstand, den ihr habt! gezieltes üben mit ablenkungen ist nötig!
  2. „du hast erst 4 mal gerufen, da darf ich nocht nicht kommen, es gilt erst beim 5. mal“
    mehrfaches rufen, wenn der hund nicht gleich kommt, produziert genau das: einen hund der sagt, mein signal lautet „komm-komm-komm-komm-komm“, erst darauf reagiere ich. also immer nur einmal rufen!
  3. „du hast doch gesagt: lauf weg, damit ich dich fangen kann“
    der natürlich impuls des menschen ist, die distanz zwischen hund und einem kleiner zu bekommen, wenn man ruft. wenn der hund dann nicht kommt, kommt eben der mensch. und hunde lieben nachlaufspiele! also mach das gegenteil: renn vom hund weg, wenn er nicht kommt!
  4. „du hast kein keksi in der hand, da kann ich nicht kommen“
    nimmst du gern mal schon ein leckerli in die hand, wenn dein du deinen hund rufen willst? oder greifst du in den leckerlibeutel, wenn er nicht gleich kommt, um ihn zu locken? locken ist fatal. lass es lieber! bring ihm bei, erst zu kommen und dann eine belohnung zu bekommen.
  5. „ich komm ja gleich, muss nur noch pinkeln“
    also entweder hast du grad gerufen, um deinen hund am markieren zu hindern (oder du hast echt einen blöden moment erwischt) und der hat andere prioritäten. oder du baust dich grad – vielleicht schon ein bisschen verärgert – ziemlich auf oder lehnst dich weit vor, dem hund entgegen. und der beschwichtigt dich darauf hin schon sehr deutlich. bleib mal cool, aufrecht und gelassen 🙂
  6. „du hast doch gerufen: achtung radfahrer, fang ihn, oder?“
    rufst du deinen hund immer nur, wenn es brenzlig wird? dann verknüpft er natürlich mit der zeit, dass beim ruf-signal immer ein bestimmter auslöser da ist (den er womöglich übersehen hat!) und rennt dann lieber zu dem als zu dir, wenn du nicht gut genug geübt hast. ruf deinen hund mindestens die hälfte der zeit ohne jeden grund, und trotzdem schön belohnen!
  7. „ach, du hast mich gemeint? sorry, dachte du meintest den blumenstock“
    zwischen dir und deinem hund gibt es ein gewisses aufmerksamkeitsproblem :-). dein hund hat entweder gelernt, dich wunderbar auszublenden (kann es sein, dass du ihn zu sehr mit text überziehst?) oder er ist ein extrem eigenständiger zeitgenosse, der noch gar nicht gelernt hat, dir seine aufmerksamkeit zu schenken. in beiden fällen solltet ihr das mit der aufmerksamkeit deutlich besser üben! wenn du tipps brauchst, gibt es meinen kostenlosen online-kurs „aufgepasst-challenge“ hier.
  8. „ich bin doch vorher schon mal gekommen, das war doch genug, oder?“
    für einen hund muss sinn haben, was er macht. wenn du ihn rufst, er kommt und es ist gar nichts (auch kein keksi) und du rufst wieder und wieder, verliert er natürlich die lust. mach die sache spannender! und seltener :-).
  9. „du hast mich so verwirrt mit deiner doppelbotschaft – bleib weg und komm – das macht mir migräne und dann kann ich nicht mehr laufen“
    geht dein oberkörper gern dem hund entgegen? lehnst du dich vor, streckst ihm die hand mit dem keksi schon hin und schaust ihn gebannt an? vielleicht machst du sogar schon 1-2 erwartungsvolle schritte auf ihn zu? das alles sagt dem hund körpersprachlich: bleib bloss weg. übrigens genauso wie die hundeschul-position alter schule: brust raus, körper angespannt, ganz gerade und ein lautes „hier“. da kann der höfliche hund echt nimmer flott kommen. schick deinem hund auch körpersprachlich eine nette einladung.
  10. „hier ist doch gar nicht genug platz zum kommen“
    rufst du den hund in der wohnung und hast es dort gar nicht wirklich geübt? oder rufst du ihn an der (kurzen) leine oder wenn er eh grad neben dir steht? manchmal wollen wir bloss die aufmerksamkeit haben und greifen versehentlich zum ruf-signal. also ordnung bitte in den signalen, sonst hat dein hund damit durchaus recht.

zu welchem ausreden-typ tendiert deiner?

wenn du übrigens mehr zum thema kommen oder doch-nicht-kommen wissen möchtest, gibt es ein kostenloses webinar „wenn der hund nicht kommt…“!

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.