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by brigid

Dezember 2, 2018

weihnachten mit hund

egal, ob weihnachten mit hund oder ohne, die vorweihnachtszeit und dann die feiertage selbst, haben die tendenz, eher turbulent, oft sogar stressig und hektisch zu werden.

selbst, wenn man selber es ruhig angeht, rundum herrscht ja doch der trubel.
und die allgemeine aufregung in der luft (oder in den eigenen vier wänden) macht natürlich auch vor dem hund nicht halt!

besonders, wenn dann noch schnee dazukommt und der hund überdreht
(und der mensch die spaziergänge womöglich etwas kürzer hält).
oder wenn kinder im haushalt leben und mit ihrer begeisterung über adventkalender, nikolo und geschenklisten fürs christkind alle anstecken.

in aller regel baut sich das dann in den wochen bis weihnachten ziemlich auf.
bis dann am heilig abend oder den weihnachtsfeiertagen der stress überbordert,
der hund nur mehr nervt und überdreht und nichts mehr hört.
da ist der weihnachstsfriede dann endgültig futsch.

auch wenn es nicht so eskaliert: die feiertage bedeuten für jeden hund  stress!

der gewohnte tagesablauf gerät durcheinander,
das ganze haus riecht anders und es gibt viele neue dinge darin (bäume zum beispiel, mitten im wohnzimmer!)
es kommen besucher oder man ist selber zu besuch,
das ist schon ne gehörige dosis aufregung für so nen hund.

damit das alles entspannt und fröhlich über die bühne gehen kann, ist daher ein wenig vorbereitung nötig.
die weihnachtsvorbereitungen sollten daher nicht nur kekse backen oder geschenke kaufen/basteln beinhalten,
sondern auch den hund im auge haben.

(das gilt erst recht, wenn dein hund mit silvester und der knallerei ein problem hat! dazu gibt es extra tipps im  webinar „keine angst, wenn’s knallt“)

hier sind die 3 wichtigsten dinge, wie man sich auf entspannte weihnachten mit hund vorbereiten kann:

1. ruhepunkte sammeln

stress ist bekanntlich ja etwas, was ein hund kurzfristig zwar ganz gut wegstecken kann, was aber zum problem wird, wenn er sich über einen längeren zeitraum ansammelt.

umso wichtiger ist es, nicht jetzt in der vorweihnachtszeit schon stress aufzubauen
(und noch wichtiger wäre es, eine vorhandene stressbelastung im hund abzubauen!).

weihnachten mit hund wird viel ungemütlicher, wenn der schon mit einem gehörigen pegel an stresshormonen in den heilig abend startet!

daher gilt für den dezember immer:
es ruhig angehen lassen!

das heißt vor allem:
– der hund kriegt seine täglich 18 stunden schlaf (oder mehr, wenn er älter, rekonvaleszent oder ohnehin schon gestresst ist)
– wir ersparen dem hund extra trubel wie adventmärkte, shopping touren oder alles andere unnötig aufregende
– der hund kriegt jeden tag einen ordentlichen kauknochen, an dem er sich den stress abreagieren und zur ruhe kommen kann.

wer einen bereits gestressten hund hand, braucht vermutlich noch ein paar mehr tipps und übungen für das stressmanagement, wie es sie im kurs „cooler hund“ gibt, einfach mal reinschauen.

je entspannter und stressärmer der hund in die eigentlichen weihnachststage geht, umso gemütlicher werden die und umso mehr kann man die freie zeit mit dem hund genießen.

 

2.  auslastung „auf vorrat“

jeder hund braucht neben seinen täglichen spaziergängen ja auch geistige auslastung.
da ist es nun nicht weiter schlimm, wenn mal ein oder zwei tage keine zeit dafür ist.
es macht sich aber wohl bemerkbar, wenn der hund längere zeit ohne auskommen muss.

du hast das sicher auch schon erlebt, wie angenehm müde und entspannt dein hund ist, wenn er tüchtig was zu denken oder mit der nase zu tun hatte.  und wie unrund und unruhig er sein kann, wenn die geistige auslastung mal längere zeit ausgefallen ist.

gerade die geistige auslastung ist das erste, was auf der strecke bleibt, wenn wir mal etwas weniger zeit oder selber mehr stress haben.
(und mal ehrlich: man kann sich noch so vornehmen, weihnachten diesmal aber wirklich ruhig und ohne großes tamtam anzugehen, irgendwie wird die zeit immer ein bisschen knapp und der hund kommt zu kurz).

dabei könnte man mit nur ein paar minuten täglich so viel bewirken!
wenn man gleich jetzt damit anfängt, wo es hoffentlich noch ruhiger ist,  und das mal bis (fast) weihnachten jeden tag durchhält, dann geht man mit einem gut ausgelasteten zufriedenen hund in die weihnachtstage und alles ist gut.

also bitte neben keksebacken und geschenke aussuchen auf die weihnachtliche vorbereitungsliste nehmen: jeden tag 5 minuten auslastung für den hundekopf.

wer dazu ein paar nette ideen für jeden tag sucht, findet sie im hunde-adventkalender.

 

3. kindergitter besorgen

vielleicht hast du ja einen hund, der sich nüsse für den weihnachtsbaum interessiert und bekommst sowieso keinen besuch, schon gar nicht mit kindern.  oder du hast einen hund, der grad mal einmal kurz wedelt und dann gemütlich in seinem körbchen liegt und den ganzen weihnachtstrubel verpennt. dann brauchst du kein kindergitter.

alle anderen sollten es sich aber überlegen.
und zwar dem hund zuliebe!

es ist hundermal angenehmer, in aller ruhe und geschützt hinter einem kindergitter zu liegen,
statt dauernd auf der lauer zu liegen, was die besucher als nächstes tun,
statt sich vor herumlaufenden kindern fürchten zu müssen,
statt übergriffige streicheleinheiten erdulden zu müssen.

ganz zu schweigen davon, dass es für alle beteiligten angenehmer sein kann, wenn man nicht immer den hund im auge behalten muss, damit der den weihnachtsbaum nicht umwirft oder schokolade runterklaut oder in der küche mit dem weihnachstbraten „hilft“.
da ist es schon besser, man sperrt mal den weihnachtsbaum hinters (mobile) kindergitter, wenn man nicht aufpassen kann.

oder bringt den hund an seinen rückzugsort, wo er zwar durchs kindergitter noch alles mitkriegen kann, aber sowohl selber geschützt ist als auch weihnachtsbraten & co vor ihm geschützt sind.

das geht natürlich nur, wenn man
a) rechtzeitig das passende kindergitter besorgt hat
b) den hund in aller ruhe daran gewöhnt hat, dass er eben hin und wieder – und zwar für angenehme dinge wie kauknochen – eine weile hinter dem kindergitter an seinem rückzugsort verbringt.
(es schützt ihn übrigens auch vor häufigen ermahnungen durch seine menschen, dass er doch dies oder jenes gefälligst lassen soll! die sind nämlich für niemanden angenehm).

also, dann mal in aller ruhe das erste kerzchen am adventkranz anzünden (oder sich einfach gemütlich mit einer tasse tee oder kaffee hinsetzen) und überlegen, was denn für deinen hund und eure situation die beste vorbereitung für geruhsame und fröhliche weihnachtstage sein könnten.

 

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.