punkt.weil es sie nämlich nicht gibt.
nicht zwischen hunden und schon gar nicht zwischen hund und mensch.
jedenfalls nicht so, wie das früher gern beschrieben wurde
(und sich inzwischen als falsch herausgestellt hat).ob der hund neben dir bei fuß geht oder vor dir läuft,
ob sein kopf höher ist als deiner und du dich auf den boden neben setzt oder nicht,
ob er auf dich hört oder auch nicht –
mit rangordnung hat das alles nichts zu tun.wenn du also an einen hundetrainer gerätst, der dir was von rangordnung erzählen will…
dann dreh dich um und geh!
dein hund und du haben besseres verdient.so sehr es die rangordnung zwischen hund und mensch nicht gibt,
so sehr gibt es eine „rangordnung“ beim lernen.
von der wird nur nie geredet.
genau genommen ist es auch eine reihenfolge,
also die abfolge von übungsschritten und trainingsaufbau,
wie sie einen schritt nach dem anderen erfolgen sollten,
damit das ganze auch was bringt.
am liebsten würden wir ja immer gleich dort ansetzen, wo wir ein problem orten:
der hund soll bei hundbegegnungen nicht ausflippen, er soll besucher nicht anspringen oder am gartenzaun nicht jeden verbellen und so weiter.
wenn aber nicht die nötigen schritte vorher richtig aufgebaut wurden, bringt da alles üben nichts.
und das kennst du doch sicher auch:
man bemüht sich eh und übt und übt und es geht nur wenig weiter.
dabei könnte es so viel leichter gehen!
dazu muss aber die richtige reihenfolge im übungsaufbau beachtet werden,
ich nenn sie die „5 stufen zum erfolg“.
hier mal ein überblick über diese fünf stufen,
also über die richtige reihenfolge, wie übungen so aufgebaut werden, dass alles rasch klappt.
das ist nämlich die einzige rangorndung, auf die es im training wirklich ankommt!
1. ruhe reinbringen
bevor du mit irgendwas anfangen kannst, brauchst du zuerst einen ruhigen und aufnahmebereiten hund.
herr hibbel und frau stressmaus lernen nur sehr schlecht und können nicht auspassen!
ruhe reinbringen kann heißen:
mal nur kurz innehalten und den hund zur ruhe bringen, bevor man anfängt oder aber
erst mal dringend nötiger stressabbau, bevor man sich dem eigentlichen verhaltensproblem widmen kann.
was für den hund gilt, gilt übrigens auch für den menschen!
also auch ruhe in dich selber reinbringen, sonst überträgst du nur deine unruhe und den stress auf den hund.
2. aufmerksamkeit schulen
der schlüssel zur zusammenarbeit heißt aufmerksamkeit.
aufmerksamkeit füreinander – also von beiden seiten, aufmerksamkeit ist nämlich keine einbahnstrasse!
zum glück lässt sich aufmerksamkeit gut schulen,
das ist aber ein eigener trainingsschritt und passiert nicht automatisch!
ist die aufmerksamkeit mal da und schritt für schritt auch für situationen mit mehr ablenkung geschult, dann ist der rest gleich viel einfacher.
3. verständnis fördern
wer seinen hund erziehen will, muss ihn erst verstehen.
eine binsenweisheit.
aber wie oft vergessen wir trotzdem drauf?
wir konzentrieren uns auf das unerwünschte verhalten,
und warum der hund das so macht und immer noch weiter so macht, wird leicht übersehen.
oder nicht ernst genommen (“das geht halt nicht anders”, “das muss er halt mal lernen”….).
(es gibt übrigens auch das gegenteil: den hund immer nur verstehen wollen – manchmal auch fälschlich alles als “unsicherheit” interpretieren – und aufs erziehen vergessen, also den hund in der schwierigen situation auf sich allein gestellt lassen).
zum verständnis gehört natürlich auch die kommunikation:
also die körpersprache und die signale des hundes verstehen
und die eigene körpersprache und die eigenen signale zielführend einsetzen.
4. verhalten ändern
in der hundeerziehung oder im training dreht sich ja alles darum, das verhalten des hundes zu ändern oder zu beeinflussen.
der hund soll lernen
– etwas neues zu machen
– etwas anders zu machen
– etwas besser zu machen.
an sich kein problem.
wenn die voraussetzungen gegeben sind (siehe stufe 1-3)
und wenn man weiß, wie das lernen für den hund am besten funktioniert.
nur leckerchen die ganze zeit ist noch nicht unbedingt lernen.
(gar keine leckerchen natürlich auch nicht!)
der hund braucht klare informationen, vor allem ein klares feedback, ob was nun richtig war.
(dass es “falsch” war, erkennt er automatisch daran, dass es nicht als “richtig” belohnt wird).
und ganz besonders wichtig:
man muss mit dem machbaren beginnen, damit der hund eine chance hat, was richtig zu machen.
und der mensch eine chance hat, was richtiges zu belohnen.
dann haben beide ein erfolgserlebnis.
und je mehr erfolgserlebnisse, desto rascher findet lernen statt!
5. potenzial entfalten
damit du dich in den wichtigen momenten des lebens auf deinen hund verlassen kannst, braucht es neben erziehung und einer guten beziehung zu dir noch etwas:
der hund muss zufrieden und ausgeglichen sein.
dazu muss er auch sein eigentliches “wesen” leben können, also seine talente und fähigkeiten nutzen können.
für den einen hund mag das nasenarbeit sein, für den anderen tricktraining, für den nächsten der umgang mit kindern und die stärke wieder eines anderen ist das besonders gechillte sofa-surfen. was immer es bei deinem ist, es ist gut so :-).
wer sich an diese „rangordnung“ des lernens und der hundeerziehung hält und jeweils stufe und stufe nimmt, wird sehr viel schnell und nachhaltiger zum erfolg kommen, als wenn man immer nur direkt am verhalten rumtrainiert.
schließlich willst du ja nicht immer nur erziehen, sondern vor allem spaß haben mit deinem hund und die gemeinsame zeit mit einem entspannten, fröhlichen begleiter an deiner seite genießen.