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by brigid

April 2, 2017

es gibt eine übung, die dein hund unbedingt gut können sollte.

weil sie in fast allen lebenslagen gold wert ist!

sagen wir mal…

…dein hund fiept und quengelt, während du dich mit jemandem unterhalten magst?
…dein hund verbellt besucher und man muss immer aufpassen?
…dein hund ist im gasthaus unruhig und zieht dauernd zu den nebentischen?
…dein hund wird an der leine schon mal heftig, wenn ihr einem anderen begegnet?
…dein hund springt hektisch neben dir rum, wenn du dir die schuhe anziehen und mit ihm raus willst?

die liste könnte noch lang weitergehen!

und für alle diese fälle soll eine einzige übung gold wert sein?

die muss aber was ganz besonderes sein, was noch nie dagewesenes, oder?

mitnichten!

es ist eine ganz simple übung, von der auch dein hund sicher schon mal gehört hat.

sie wird nur oft falsch aufgebaut
und nicht verlässlich geübt.

wovon die rede ist?

vom „BLEIB“!

genau.

ein schlichtes bleiben (oder warten oder wie immer es bei euch heißt).

vorausgesetzt, dein hund hat das

  • entspannt (!) gelernt
  • richtig verknüpft
  • ausreichend geübt

was leichter, als dem hund zu sagen „bleib ruhig sitzen“ (oder liegen) und warte

…wenn besucher kommen
…wenn euch ein hund entgegenkommt
…wenn du zum spazierengehen aufbrechen möchtest
…wenn mal in ruhe mit jemandem plaudern
…oder eine gemütliche einkehr im gasthaus genießen möchtest.

es könnte so angenehm und einfach sein, wenn dein hund ganz ruhig neben dir sitzt oder liegt und weiter nichts tut!

mit dem richtig aufgebauten „bleib“ alles kein problem.

wie du das übrigens bei begegnungen an der leine gut nutzen und diese in zukunft gelassen bewältigen kannst, ist thema im webinar „begegnungen gelassen bewältigen“

dass das „bleib“ in so vielen situationen so gut wirkt, hat drei gründe:

1. entspannung lernen

hunde lernen nicht nur übungen, sondern verhaltensstrategien.

zum beispiel: „wenn ich was will, muss ich laut werden“
oder :  „nur mit action kommt man weiter“

die wenigsten hunde lernen die strategie „mit entspannung hab ich erfolg“

genau das brauchen sie aber ganz dringend!

und eine der besten möglichkeiten, ihnen das beizubringen, ist die „bleib-übung“.

vorausgesetzt, sie wird über entspannung aufgebaut!

was leider nur selten der fall ist, und das liegt allein bei uns.
weil wir so gar nicht glauben können, dass der hund einfach sitze bleibt, und daher druck mit konditionieren.
und weil wir’s oft grad am anfang viel zu viel vom hund verlangen – und es dann erst recht nicht klappt.

heisser tipp:  wenn du das wirklich sinnvoll und entspannt aufbauen magst, schau dir doch mal den kurs „bombenfestes bleib“ an.

 

2. alternativverhalten kennen

für den hund ist es echt schwer, wenn er etwas einfach „nicht tun“ soll.

nicht an der leine ziehen, nicht bellen, nicht nach vor preschen…
ja, was soll er denn sonst tun?
sagt ihm ja keiner :-).

es ist viel leichter, wenn er stattdessen was eine andere aufgabe hat.
das „bleib“ gibt ihm genau diese andere aufgabe.
plötzlich weiss er, was er tun soll und kann – um belohnung zu bekommen.
(klarerweise muss er es vorher schon mal kennen und ein wenig geübt haben).

eine nebeneffekt: wenn du denkst, er soll „nicht in die leine springen“, rate mal, was passiert?
probier’s aus: denk jetzt bitte nicht dran, wie du in eine zitrone beißt!

…und schon läuft dir das wasser im mund zusammen.
dabei solltest du doch nicht dran denken!

dein unterbewusstes versteht das „nicht“ genauso wenig wie dein hund und schon tun beide – du genauso wie der hund – das, was sie doch „nicht“ tun sollten.

also gib deinem hund lieber konkret was, was er tun soll.
zum beispiel bleiben.

 

3. selbstbeherrschung üben

so ziemlich allen schwierigen situationen ist eines gemeinsam:

dein hund braucht dafür selbstbeherrschung.
er soll einem impuls unter kontrolle halten und gelassen bleiben.

das muss geübt werden!

selbstbeherrschung ist wie ein muskel, der aufgebaut und trainiert werden will.

eine der besten möglichkeiten dafür ist die „bleib“-übung.
(eine andere die leinenführigkeit).

das gute dabei:

du kannst auch ganz dosiert und gezielt immer mehr ablenkungen einbauen,
damit dein hund auch dann noch verlässlich bleibt,
wenn mal ein anderer hund ihn hektisch anbellt und an der leine auf ihn zu zerrt!

wenn dein hund dann gelassen neben dir sitzen bleibt, dann denkst du dir vermutlich:

die übung ist tatsächlich gold wert!

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.