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by brigid

August 5, 2018

hund bellt am zaun

so gemütlich wär’s im garten – und dann bellt der hund am zaun.
kaum, dass jemand vorbeigeht.
oder noch bevor irgendwas zu bemerken ist.

„sei bitte still!“ ruft man ihm vielleicht zu
(oder auch weniger freundliches).

aber spätestens beim nächsten mal, wenn sich irgendwo was rührt draußen,
schießt der hund wieder an den zaun und bellt.

was kann man da bloß machen?

nun, erstens mal sollte man herausfinden, warum der hund bellt.
tut er es, weil man ihn mit dem zugerufenen „sei still“ belohnt und anfeuert?
macht er es vor stress und aufregung?
bellt er, um sich vermeintlich eindringlinge vom leib zu halten?
fühlt er sich alleine im garten gelassen unsicher oder als aufpasser?

mehr hintergründe zum (unerwünschten) bellen beim hund gibt es übrigens im kostenlosen webinar: „was tun, wenn der hund dauernd bellt. 

aber zurück zu unserem hund am zaun:

hund bellt am zaun

da gibt es ja grundsätzlich zwei kategorien von hund:

1. der hund allein im garten

man meint oft, dem hund was gutes zu tun, wenn er jederzeit zugang zum garten hat oder wenn er gemütlich zeit alleine im garten verbringen könnte.

allerdings verkraften das bei weitem nicht alle hunde!

wenn deiner ein grundsätzlich gelassenes exemplar ist, der erst mal eine runde durch den garten dreht und alles abschnüffelt.
und sich dann entspannt unter einen busch legt und pennt, ist alles gut.

wahrscheinlicher ist, dass der hund draußen nicht zur ruhe kommt.
so auf sich allein gestellt, muss er sich ja um alles kümmern!

da flattert ein schmetterling dahin,
dort raschelt was im gebüsch,
da geht jemand am grundstück vorbei.

immer ist der hund gleich hinterher,
und wird es ihm zu aufregend (was meist ganz schnell der fall ist!),
weil er mit der summe der vielen eindrücke und dem nicht zur ruhe kommen stress aufbaut.
dann bellt er.

ein mensch oder gar ein anderer hund, der am zaun draußen vorbeimarschiert,
ist natürlich ungleich aufregender als ein schmetterling,
da wird gebellt und sieh da:

damit hat man erfolg!
der störenfried da draußen verschwindet daraufhin.
hurrah! in die flucht getrieben!

dass der sowieso verschwunden wäre, weil er ja nur am zaun vorbei geht, macht für den hund keinen großen unterschied.

er stellt fest, dass sein gebell von erfolg gekrönt war
und alles, was erfolg bringt, macht der hund öfter und öfter und öfter.
mal ganz abgesehen davon, dass bellen ja in sich schon selbstbelohnend wirkt.

kein wunder also, wenn er immer schneller und öfter bellt.

 

2. der hund mit publikum

wenn der hund nicht alleine im garten ist, sondern nur gemeinsam mit seinen menschen,
dann kommt meist noch ein faktor dazu.

es kann alles laufen, wie oben geschildert,
vor allem, wenn man länger draußen ist
und die menschen mit anderen dingen beschäftigt sind
(wie gartenarbeit oder langweiligen besuchern).

mit einem unterschied:
nun hat der hund auch publikum, das ihn tüchtig anfeuert und beklatscht,
wenn er bellt.

er hat verstärkung dabei, die mit ihm gemeinsam „bellt“, wenn sich was rührt.
während der hund „wau, wau, wau“ bellt,
bellt der mensch „aus, aus, aus!“
(die wörter machen dabei keinen unterschied, wenn du „still, still“ oder irgendwas sonst rufst, hat es genau die selbe wirkung).

für den hund ist das:
– gemeinsames bellen
– gemeinsame aufregung
– bestätigung, dass das draußen vorm zaun wirklich „gefährlich“ sein muss (der mensch bellt ja mit)
– belohnung durch aufmerksamkeit

logischerweise wird das bellen dadurch nicht weniger, sondern mehr!
auch, wenn er im ersten moment kurz aufhört (sein mensch übernimmt ja oder war so laut, dass der hund kurz eingeschüchtert ist),
beim nächsten anlass ist alles wieder wie gehabt.

was kann man also tun, damit der hund damit aufhört, am zaun alles zu verbellen?

die faustregel:  das belohnen, was du möchtest!
also belohnen, wenn er (noch!) still ist.
obwohl sich draußen vielleicht grade was tut.

und ihm erst gar nicht die gelegenheit geben,
also zum beispiel nicht alleine im garten lassen
oder ihn im garten – am beginn des trainings jedenfallsl – nah bei sich halten.

denk einfach dran: jedesmal, wenn er wieder bellt, ist das problem grad größer geworden!
also erst gar nicht so weit kommen lassen.

wie man das am besten hinkriegt und welche tipps gegen das bellen – auch in anderen situationen – wirken, erfährst du im kostenlosen webinar „was tun, wenn der hund dauernd bellt“ am 14. august.

über die autorin 

brigid

brigid weinzinger ist tiertrainerin und verhaltensberaterin für hund, katz, pferd und mensch. sie bloggt auf www.denktier.at über das leben mit tieren und tipps für deren ausbildung.